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Labradoodle

Labradoodle

Der Labradoodle gilt als ausgesprochen freundlich, verspielt und verschmust. Durch viel Auslauf und Platz kann er seinen angeborenen Jagdinstinkt ausleben. Nachdem er sich ausgetobt hat, können Sie sich ganz seinem Fell widmen. Tipps zur Fellpflege und warum Sie bei der Ernährung auf einen hohen Fleischanteil achten sollten, lesen Sie in unserer Hunderassen Vorstellung.

Steckbrief Labradoodle

  • Rasse: Labradoodle
  • Herkunft: Australien
  • Gewicht (Standard): Rüde 26 bis 35 Kilogramm, Hündin 23 bis 30 Kilogramm
  • Größe (Standard): Rüde 55 bis 65 Zentimeter, Hündin 52 bis 58 Zentimeter
  • Alter: 11 bis 14 Jahre
  • Charakter: intelligent, freundlich, lernfähig, anhänglich, treu, sensibel, verspielt, kinderfreundlich, geduldig, eigensinnig
  • Fell und Farbe: leicht gewellt/lockig oder glatt, üppig, weiß, creme, rotbraun, braun, schwarz; es gibt keinen Rassestandard
  • Pflege: aufwendig
  • Bewegungsdrang: ausgeprägt
  • Besonderheiten: Familienhund, Begleithund, kommt gut mit anderen Tieren zurecht, freundlich, leicht erziehbar, „Lockenkopf“

Herkunft

Der erste Labradoodle erblickte im Jahr 1988 das Licht der Welt und zwar in Australien. Damit war der erste „Designerhund“ geboren worden. Es handelt sich bei dem Labradoodle um eine Kreuzung aus Pudel – oder auf Englisch „Poodle“ – und Labrador, also um einen sogenannten Hybridhund. Verantwortlich war der Australier Wally Conron, dessen ursprüngliche Idee hinter dieser Rasse die folgende war: Er wünschte sich für die Royal Dog Association einen nicht haarenden Blindenhund bzw. Therapiehund.

Die Wahl fiel deswegen auf Labrador und Pudel, weil ersterer bereits seit Jahrzehnten als Therapie- und Blindenhund etabliert war, und zweiterer von Natur aus nicht viel haart. Damit sollte der Labradoodle hypoallergen sein und sich für Allergiker eignen.

Die Rasse ist allerdings bis heute von keinem der internationalen Dachverbände als Rasse anerkannt, weshalb es auch keinen echten Zuchtstandard gibt. Nur der Continental Kennel Club in den USA erkennt den Australian Labradoodle als eigenständige Rasse an, sofern die Zuchtstandards eingehalten werden.

Demgegenüber stehen unseriöse Züchtungen, wo unter anderem die Verpaarung in Form von Rückkreuzungen erfolgen kann. Das wiederum birgt einige Tücken, auf die später noch genauer eingegangen wird.

Aussehen

Da es keinen offiziellen Zuchtstandard gibt, wird auch nicht vorgeschrieben, welche Färbung oder welche Fellart der Labradoodle haben muss. Aus diesem Grund kann er sowohl längeres und glattes oder kurzes, gelocktes Fell haben, womit er seinem Verwandten, dem Goldendoodle, zum Verwechseln ähnlich sieht. Üblicherweise erscheint das Fell dann mehrfarbig in den Farben Creme, Weiß oder Schwarz.

Labradoodle gibt es in drei unterschiedlichen Größen:

  • Miniatur Labradoodle: 36 bis 43 cm bei 7 bis 14 kg
  • Medium Labradoodle: 44 bis 53 cm bei 13 bis 20 kg
  • Standard Labradoodle: 54 bis 63 cm bei 27 bis 45 kg

Charakter

Labradoodle gelten als ausgesprochen freundliche und fröhliche Gesellen mit einem ausgeprägten Spiel- und Jagdtrieb. Diese beiden Instinkte gehen manchmal Hand in Hand und so wird aus einer Spieleinheit schnell ein Herumjagen von Frauchen und Herrchen. Das kann natürlich problematisch werden, wenn der aufgeweckte Hund auch mal einer fremden Person hinterherläuft.

Eine artgerechte und vor allem konsequente Erziehung ist also auch beim Labradoodle ein absolutes Muss. Das ist bei einer Hybridrasse wie dem Labradoodle umso wichtiger, da hier zwei Rassen am Charakter des Hundes beteiligt sind und man nicht zu 100 % sicher sein kann, welches Wesen sich als das dominantere erweist.

Labradoodle sind aber nicht nur verspielt und jagen für ihr Leben gern – sie sind auch sehr verschmust, anhänglich und sozial, weshalb sie sich ideal als Familienhunde und als Begleithunde eignen. Wichtig ist, dass der Labradoodle aus einer seriösen Zucht stammt.

Züchter, die sich mit den Wesensarten von Pudel, Labrador und Labradoodle nicht auskennen und auf Profit, statt ernsthafte Zucht setzen, züchten sehr häufig Welpen mit Verhaltensauffälligkeiten. Der Grund: Bereits die Elterntiere wurden keinem Wesenstest unterzogen und so wurden einige Verhaltensweisen an die Jungtiere weitervererbt.

Lebenserwartung

Der Labradoodle hat eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren. Damit diese auch erreicht werden können, sind einige Faktoren Grundvoraussetzung für ein glückliches und langes Hundeleben:

  • Ernährung: Diese ist bereits im Welpenalter wichtig und sollte ausschließlich aus hochwertigem Nass- und Trockenfutter oder einer BARF-Ernährung bestehen.
  • Bewegung: Labradoodle sind äußerst lebhafte Hunde, die auf zwei Jagdhunderassen zurückgehen. Entsprechend wichtig ist es, dass sie täglich ausreichend Bewegung, Spieleinheiten und geistige Forderung haben.
  • Gewicht: Auch, wer viel in Bewegung ist und demnach einige Kalorien verbrennt, muss auf sein Gewicht achten. Übergewicht kann schließlich zu gesundheitlichen Problemen führen, die unter anderem das Herz-Kreislauf-System und die Atemwege betreffen können.
  • Stressreduktion: Hunde mögen keinen Stress. Deshalb obliegt es Herrchen oder Frauchen, das interne Stresslevel bei einem Minimum zu belassen. Denn: Stress greift das Immunsystem des Hundes an und kann – wie Übergewicht auch – zu gesundheitlichen Problemen führen.

Ernährung

In puncto Ernährung scheiden sich die Geister und Hundehalter haben hier generell ihre eigenen Präferenzen. Generell wird empfohlen, dass es sich bei dem Hundefutter um hochwertiges Futter handelt – und das gilt für Nassfutter ebenso, wie für Trockenfutter oder das Barfen.

Wichtig ist, dass alle Futtervarianten frei von Getreide sind, da diese vom Hundeorganismus nur schwer oder auch gar nicht verdaut werden können.

Wer sich für Trockenfutter als Teil der täglichen Ernährung entscheidet, sollte auf Folgendes achten: Auch Trockenfutter muss einen Flüssigkeitsanteil von mindestens 14 % besitzen, da es sonst nicht als solches gilt. Zudem muss bei einer Trockenfütterung immer ausreichend Wasser vorhanden sein, um den Flüssigkeitshaushalt zu decken.

Da der Labradoodle leider zu Übergewicht neigen kann, ist ein Futter mit einem sehr hohen Fleischanteil sinnvoll. Zudem ergibt es Sinn, das Futter abzuwiegen, um eine Überfütterung zu vermeiden.

Wie bei anderen Hunderassen, die viel Fleisch benötigen, kann eine BARF-Ernährung Sinn ergeben, die aus frischem Rohfleisch und -fisch, Obst, Gemüse und verträglichen Körnern besteht. Hier sollte man sich aber im Vorfeld genau informieren und diese Diät mit dem Tierarzt ab- und besprechen. Denn sonst kann auch diese gesunde und natürliche Ernährung ungesund werden.

Grundsätzlich sollte bei der Ernährung auf Zucker und übermäßig viel Salz verzichtet werden. Das gilt auch für Hundesnacks. Hier sollte man auf eine gesunde Alternative setzen.

Haltung & Platzbedarf

Der Labradoodle ist ein sehr aufgeweckter und lebhafter Hund, der viel Platz und Auslauf benötigt. Wer in einer Stadtwohnung ohne Anbindung an Parks und Grünflächen lebt, sollte sich die Anschaffung eines Labradoodle also gründlich überlegen, da in diesem Fall nicht ausreichend Platz für den quirligen Hund ist. Das gilt zumindest für den Standard Labradoodle.

Bei einem Miniatur Labradoodle ist gegen eine Wohnungshaltung mit täglich ausreichend Auslauf nichts einzuwenden. Damit der tägliche Bewegungsdrang erfüllt ist, brauchen Labradoodle mindestens zwei ausgiebige Spaziergänge pro Tag. Dabei möchte der Hund am liebsten auch in der freien Natur herumtollen und die Gegend erkunden.

Da in vielen Bundesländern eine Leinenpflicht gilt, ist es sinnvoll, den Hund bereits im Welpenalter an die Leinenführung zu gewöhnen, damit er auf einem Spaziergang nicht ausreißt.

Harmonie

Labradoodle sind sehr anhänglich und möchten am liebsten einen Großteil der Zeit bei ihren Bezugsmenschen verbringen. Dementsprechend schätzen sie es nicht, allein gelassen zu werden – das haben sie mit ihren Elternrassen gemein. Deshalb empfiehlt es sich, das Alleinbleiben von Anfang an zu üben. Hierfür gibt es spezielle Trainings, in denen der Hund lernt, auch einmal mehrere Stunden alleine zu sein und sich zu beschäftigen.

Sinnvoll können hier beispielsweise ein Intelligenzspielzeug und eine Kuscheldecke sein, in die er sich zurückziehen kann.

Labradoodle sind äußerst harmoniebedürftig und sehr menschenfreundlich. Damit diese Eigenschaft nicht „ausartet“, sollte auch diese Charaktereigenschaft bereits im Welpenalter trainiert werden. Denn schließlich schätzen es nicht alle Menschen, von einem fröhlichen Labradoodle umgarnt zu werden.

Labradoodle kommen dabei nicht nur mit den Menschen in ihrem Umfeld, inklusive Kindern, gut aus, sondern auch mit anderen Haustieren. Es ist also kein Problem, einen Labradoodle zusammen mit einer Katze zu halten – zumindest nicht für den Hund.

Zeitaufwand

Gerade im Welpenalter benötigt der Labradoodle viel Zeit und Aufmerksamkeit von seinen Bezugspersonen. In dieser Phase muss er nicht nur stubenrein werden, auch die Erziehung und eine artgerechte Sozialisierung sind enorm wichtig. Der ausgewachsene Hund benötigt jeden Tag Zeit und Aufmerksamkeit und möchte dabei nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden.

Wer sich also dafür entscheidet, einen Labradoodle bei sich einziehen zu lassen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass pro Tag mehrere Stunden für den quirligen Vierbeiner reserviert werden sollten.

Erziehung

Eine konsequente, geduldige und liebevolle Erziehung ist das A und O im Leben eines jeden Hundes. Schließlich soll er seinen Halter als neues und zukünftiges Alphatier akzeptieren und muss wissen, wo seine Grenzen liegen. Da es sich beim Labradoodle um einen äußerst intelligenten und lernfähigen Hund handelt, ist die Erziehung, wenn sie denn konsequent ist, relativ einfach.

Das heißt: Er wird sehr schnell wissen, was er darf und was nicht und wer in der Beziehung Labradoodle/Mensch das Sagen hat. Sinnvoll kann der Besuch von Welpenspielstunden sein sowie der Besuch einer Hundeschule. Durch das gemeinsame Lernen wird nicht nur die Bindung zwischen Hund und Mensch enger, der Labradoodle kann dort zudem neue Hundefreundschaften knüpfen, die wichtig für eine artgerechte Sozialisierung sind.

Gut zu wissen: Der Labradoodle liebt anspruchsvolle Beschäftigungen. Dazu gehören unter anderem Agility, Training/Hindernislauf, Obedience/Gehorsamsübungen, Dummy-Training und Trickdogging.

Pflege

Zwar gibt es den Labradoodle sowohl mit lockigem, als auch mit glattem und längerem Fell, dennoch ist beiden Fellarten eines gemein: Sie benötigen ein hohes Maß an Fellness bzw. Fellpflege. Der Grund liegt unter anderem darin, dass das Fell sehr dicht und üppig ist. Demnach sollte es alle zwei Tage gründlich durchgebürstet werden, um lose Haare und Schmutz zu entfernen.

Der Verlust der Hundehaare, der bei dieser Rasse vergleichsweise gering ausfällt, findet trotzdem statt. Das ist dem Labrador-Anteil in der DNA des Labradoodle geschuldet, während der Pudel generell als wenig haarend gilt. In einigen Fällen kann es zudem Sinn ergeben, das Fell trimmen zu lassen. Das hängt allerdings von der Haarstruktur des Labradoodle ab.

Wer seinen Labradoodle baden möchte – was eigentlich nicht notwendig ist – sollte dabei auf ein spezielles Hundeshampoo zurückgreifen.

Zudem ist es wichtig, regelmäßig Ohren, Augen und das Maul des Labradoodle zu überprüfen. Denn gerade in den Ohren kann sich Schmutz absetzen und zu Infektionen führen. Auch die Augen, die immerhin über lange Wimpern verfügen, sind generell ein wenig anfälliger.

Gesundheit

Wie bei allen Rassehunden steht und fällt die Gesundheit unter anderem mit der Herkunft des Tieres. Hier gilt immer: Wer sich für einen Rassehund entscheidet, sollte diesen ausschließlich von einem seriösen Züchter kaufen! Gerade beim Labradoodle ist es in den letzten Jahren immer wieder zu Züchtungen gekommen, in denen mehr Wert auf die Optik und das Einsparen von Geld gelegt wurde, als auf die Gesundheit des Tieres.

Diese beginnt bereits mit den Elterntieren. Kommt es hier beispielsweise zu Rückkreuzungen, beeinträchtigen diese den Genpool der Welpen. Zudem muss jeder Züchter darauf achten, dass eventuelle Erbkrankheiten gar nicht erst auftreten. Bei dem Kauf eines Labradoodles sollte dementsprechend auch ein Gentest mitinbegriffen sein.

Generell gilt diese Rasse als äußerst robust und ist nicht sehr krankheitsanfällig. Vorsicht ist allerdings bei Mischlingen geboten, die darüber hinaus aus einer unseriösen Zucht stammen. Hier besteht die Gefahr der oben erwähnten Erbkrankheiten. Zu diesen zählen unter anderem:

  • Die Progressive Retinaatrophie (PRA), eine Augenkrankheit
  • Die Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Die Ellenbogendysplasie (ED)

Unabhängig von den genetischen Grundvoraussetzungen sind regelmäßige Besuche beim Tierarzt sinnvoll, um den Gesundheitszustand des Labradoodle überprüfen zu lassen.

Kostenpunkt

Nicht nur die Anschaffung eines Labradoodle kostet Geld, sondern auch die Haltung und Ernährung. Wer sich für einen echten Australian Labradoodle entscheidet, kann einen Welpen für circa 2.500 Euro erwerben. Mischlinge kosten dagegen in der Regel „nur“ 1.000 Euro. Dieser Preisunterschied sagt bereits einiges über die Seriosität des betreffenden Züchters aus.

Nicht nur der Hund selber, sondern auch das gesamte Equipment müssen immer mit in Betracht gezogen werden. Denn zur artgerechten Ausstattung zählen neben einem Hundebett unter anderem auch Spielzeug, Futter- und Trinknäpfe, sowie Leinen, Hundefutter und eine Transportbox für Tierarztbesuche. Auch der Wagen sollte unter Umständen mit einem Hundegitter im Kofferraumbereich abgesichert werden.

Hinzu kommen die Kosten für die Hundesteuer, die nicht pauschal genannt werden kann, da die Höhe von den jeweiligen Kommunen festgelegt wird. Auch Tierarztbesuche, die Kosten für die Hundeschule, eine Hundehaftpflichtversicherung und ggf. eine Hundeversicherung sollten immer im Hinterkopf behalten werden.

Generell gilt, dass ein Labradoodle im ersten Jahr der Anschaffung um die 5.000 Euro kostet. Diese Summe reduziert sich in den Folgejahren, dennoch sollte hier einiges an Geld eingerechnet werden.

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir einen Labradoodle zulege?

Ganz oben auf der Liste der Überlegungen steht: Bin ich bereit, die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen? Das ist die Frage, die sich jeder stellen sollte, der sich ein Haustier anschaffen möchte. Denn: Die Vierbeiner sind mit ihrem Einzug ein Teil der Familie und möchten als solcher auch wahrgenommen werden.

Ferner muss gut überlegt sein, ob man ausreichend Zeit und Aufmerksamkeit für den Labradoodle hat. Wer die meiste Zeit beruflich außer Haus ist, sollte von einer Anschaffung besser absehen. Ein wichtiger Faktor sind zudem die Kosten – und dabei ist der Kaufpreis noch der geringste Posten.

Denn: Auch ein Labradoodle verursacht Kosten und das nicht nur durch das tägliche Futter, sondern unter anderem auch durch seine Grundausstattung, die Hundesteuer und Tierarztbesuche. Wer all diese Punkte gründlich durchdacht hat, sollte abschließend sicherstellen, dass sein Labradoodle ausreichend Auslauf und Platz hat, wo er sich jeden Tag austoben kann.

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