Intelligenzspiele für den Hund

Neben der sportlichen Auslastung sind auch Intelligenzspiele für den Hund wichtig, damit dieser auch geistig fit bleibt. In diesem Beitrag gehen wir genauer auf die Auswirkungen sowie die verschiedenen Arten von Intelligenzspiele ein.


Inhaltsverzeichnis


Auswirkungen von Intelligenzspiele

Den meisten Hundebesitzern ist oftmals nicht klar, welche positiven Auswirkungen Intelligenzspiele für Hunde haben können. Bei den täglichen Gassigängen oder dem ausgiebigen Hundespiel mit Artgenossen werden die Vierbeiner zwar körperlich ausgelastet, aber um wirklich zufrieden und entspannt abends im Körbchen zu liegen, gehört noch mehr.

Unsere heutigen Haushunde haben im Alltag keine echte Aufgabe mehr. Früher sah das noch anders aus: Sie hüteten die Schafe, bewachten den Bauernhof oder begleiteten den Jäger bei seiner Arbeit. Heute ist es überwiegend so, dass Hunde nur zum Spaß oder als Hobby gehalten werden. Mit Ausnahme natürlich von den echten Gebrauchshunden, die es selbstverständlich heute auch noch gibt.

Die Hunderassen und die damit verbundenen Eigenschaften haben sich aber nicht geändert. Die Folge ist, dass viele Haushunde mit Langeweile geplagt werden. Durch Intelligenzspiele für den Hund können Ersatzbeschäftigungen angeboten werden, damit der Vierbeiner auch geistig gefördert werden kann. Solche Denksport-Aufgaben wirken zudem auch bindungsfördernd zum Besitzer, was die beste Voraussetzung für ein glückliches und harmonisches Mensch-Hund-Team ist.


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Welche Arten von Intelligenzspielzeug gibt es?

Im Handel für Hundezubehör gibt es zahlreiche Beschäftigungsspiele zu kaufen. Nicht bei allen Arten handelt es sich dabei um Intelligenzspielzeuge. Viele dienen auch einfach nur zur körperlichen Auslastung oder zum Spaß, um Beschäftigungsideen in die Tat umzusetzen.

Für die geistige Auslastung wurden Gegenstände entwickelt, die von Spezialisten ausgetüftelt wurden. Bei den meisten Spielzeugen wird dabei zur Motivation Hundesnacks eingesetzt. Dieses wird in unterschiedlichen Schubladen oder Gefäßen platziert und der Hund muss sein Gehirn anstrengen, um an das Leckerli zu kommen.

Viele Hundehalter denken am Anfang oft, dass es mit dem Kauf des Spielzeuges getan ist. Sie sind der falschen Ansicht, dass es völlig ausreicht, ein solches Spielzeug auf den Boden zu legen und der Hund beschäftigt sich selbst damit stundenlang. Dem ist aber in den meisten Fällen nicht so. Der Vierbeiner wird fast immer eine Hilfestellung von seinem Besitzer benötigen, um die Aufgabe zu lösen. Somit sollten die Intelligenzspiele für den Hund immer als echte Teamleistung gesehen werden.

Einfache Intelligenzspiele für den Hund

Als Beispiel für ein einfaches Intelligenzspielzeug dient der sogenannte Futterball. Dabei handelt es sich um einen Ball aus Hartplastik, der in seiner Außenwand kleine Löcher aufweist. In vielen Fällen kann die Größe der Löcher auch variiert werden, um den Schwierigkeitsgrad zu steigern oder zu verringern. Durch eine Öffnung kann der Besitzer kleine Futterstücke einlegen.

Wird der Ball nun einfach zu dem Hund auf den Boden gelegt, sollte man den Vierbeiner erst einmal nur schnuppern lassen. Natürlich bemerkt er die gut riechenden Leckerlis sofort. Er wird entweder mit der Pfote oder mit der Schnauze den Ball in Bewegung setzen. Durch das Rollen werden die Leckerchen auf den Boden verteilt.

Zuerst wird der Vierbeiner noch keinen Zusammenhang erkennen können, aber durch „Versuch und Irrtum“ wird er schnell hinter das Geheimnis kommen. Nach einer kurzen Zeit wird der Hund nun den Ball aktiv in Bewegung setzen, um seine Belohnung zu erhalten. Das ist der Zeitpunkt, in dem er das Prinzip des Spiels verstanden hat.

Kompliziertere Intelligenzspiele für den Hund

Macht dem Hund es Spaß, sein Gehirn einzusetzen, kann der Besitzer auf kompliziertere Spielzeuge zurückgreifen. In der Regel handelt es sich um verschließbare kleine Kästchen oder Behälter, die nur mit einem Trick geöffnet werden können. Viele Verstecke können mit einem Griff, einer Schlaufe oder einem Knauf geöffnet werden.

Manchmal müssen auch Schieber mit der Pfote oder der Nase bewegt werden, damit das begehrte Futterstück herausfällt. Die Erfinder solcher Intelligenzspielzeuge haben sich sehr viel einfallen lassen, um den Hund zu beschäftigen. Bei den meisten Produkten können auch verschiedene Schwierigkeitsstufen eingestellt werden, sodass der Hund weder über- noch unterfordert wird.

Kein Meister-Hund ist vom Himmel gefallen. Deshalb sollten Besitzer ihre Hunde bei einem neuen Spiel erst einmal selber alles ausprobieren lassen. Erst wenn der Vierbeiner offensichtlich aufgibt oder an diesem Spiel die Lust verliert, sollte der Hundehalter eingreifen und eine kurze Hilfestellung geben. Dabei liegt die Kunst des Menschen darin, nicht zu ungeduldig zu sein. Viele Besitzer wollen zu schnell helfen, aber das ist nicht Sinn der Sache.

Weiß der Hund beispielsweise mit einer geschlossenen Schublade gar nichts anzufangen, kann der Besitzer die Schublade einen kleinen Spalt öffnen. Somit kann sich der Geruch des Leckerlis besser entfalten und die Sinne des Hundes werden sofort wieder aktiviert.

Für sehr intelligente Hunde gibt es weiterhin ganze Bauten zu kaufen, bei denen beispielsweise auf der Vorderseite eine Taste gedrückt werden muss, damit auf der Rückseite ein Futterstück herausspringt. Hierbei muss wirklich jeder Hund eine ganz enorme Denkleistung vollbringen, damit er den Zusammenhang zwischen der Taste und dem Herausspringen des Futterstücks kombinieren kann. So etwas kann jeder Hund aber nur mit seinem Besitzer zusammen bewerkstelligen.

Selbst gebautes Intelligenzspielzeug für den Hund

Sind Hundebesitzer noch unschlüssig, ob der Vierbeiner Spaß an Intelligenz-Spielzeugen hat, können sie für den Anfang auch ein kleines Spiel selbst bauen. Dafür braucht es nur einen Schaschlik-Spieß und einen kleinen leeren Plastikbecher.

Der Plastikbecher wird im oberen Drittel mit dem Spieß durchstochen, sodass der Becher hängt und sich kreisförmig um die eigene Achse bewegen lässt. Nun werden ein paar gut riechende Futterstücke in den Becher gegeben. Der Spieß wird vom Besitzer festgehalten und der Becher dem Hund vor die Nase gehalten.

Wenn der Vierbeiner das Futter haben möchte, wird er mit seiner Schnauze immer wieder an den Becher stutzen. Dieser wird zwar hin- und herpendeln, aber das reicht noch nicht aus. Um zum Erfolg zu kommen muss der Hund den Becher praktisch um 180° drehen, sodass die Öffnung nach unten zeigt.

Hier ist nun Teamwork gefragt. Der Besitzer sollte seinem Hund insofern helfen, dass der Becherboden immer höher pendelt. Spätestens, wenn das erste Futterstück herausfällt, wird der Hund interessiert zuschauen. Irgendwann kombiniert er, was er tun muss, um die Belohnung zu erhalten.

Was tun, wenn der Hund keine Lust hat oder zu schnell zur Lösung kommt?

Es gibt natürlich auch Hunde, die gar keinen Spaß an Intelligenz Spielzeugen haben. In der Regel sind das Vierbeiner, die wenig Interesse an Futter haben. Der Besitzer kann zwar versuchen, die Übung sehr interessant zu gestalten, aber einige Hunde sehen dann tatsächlich auch keinen Sinn darin. Neben Intelligenz-Spielzeugen gibt es aber auch sehr viele andere Arten, um den Hund geistig auszulasten. Eventuell gefallen ihm Übungen aus dem Hundesport wie Agility, Dog Dance oder Obedience besser.

Kommt der Hund hingegen zu schnell zur Lösung, hat sich das Spielzeug mehr oder weniger verbraucht. Die geistige Leistung des Hundes besteht darin, einen Lösungsweg zu erkunden. In dieser Phase benutzt er sein Gehirn und führt echten Denksport aus. Wenn er die Lösung gefunden und ein paar Mal davon profitiert hat, sind zukünftige Aufgaben kein Problem mehr.

Der Hund sieht einen Gegenstand und ruft dabei nur das zuvor erlernte Verhalten ab. Er lernt dann nichts Neues mehr und das Gerät ist nicht mehr unbedingt als Intelligenzspielzeug für den Vierbeiner zu sehen.

Dann ist die Kreativität des Besitzers gefragt, der das Spielzeug so abwandelt, dass es für den Hund eine neue Situation darstellt. Eine Idee ist, Elemente des Grundgehorsams einzubinden und somit auch an der Impulskontrolle zu arbeiten.

Können auch Welpen mit Intelligenz-Spielzeugen spielen?

Welpen oder Junghunde bis zu einem Alter von sechs Monaten können sich noch nicht so ausdauernd konzentrieren wie erwachsene Hunde. Ihr Leben bzw. Alltag besteht aus Bewegung und spielerischen Erkundung der Umwelt. Für echte Intelligenzspiele sind sie in vielen Fällen zu ungeduldig. Außerdem müssen sie „das Lernen“ erst einmal lernen.

Sehr einfache Intelligenzspiele können sie aber durchaus ausprobieren. Einen Futterball zu bewegen werden auch die Kleinen sehr schnell können. Vor allem, wenn sie bemerken, wie schmackhaft es sein kann. Aber die frischgebackenen Hundeeltern sollten keinen großen Ehrgeiz entwickeln und dürfen auf keinen Fall mit Strafen arbeiten, wenn das Hundekind kein Interesse an einem solchen Spiel hat.

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