Die Schleppleine - der Klassiker unter den Hundeleinen

Egal ob beim Hundetraining oder Hundesport. Eine Schleppleine ist ein wichtiges Hilfsmittel, damit Sie Ihrem Vierbeiner grundlegende Verhaltensweisen beibringen können. Welche das sind und auf was Sie achten sollten, lesen Sie in diesem Beitrag.


Inhaltsverzeichnis


Sie als Hundebesitzer rufen Stop und Ihr Vierbeiner steht still. Um diese Kontrolle zu erlangen, braucht es Training. Mit Hilfe einer Schleppleine ist dies möglich. Es gibt Modelle in unterschiedlichen Längen und für verschiedene Gewichtsklassen, sodass die Fellnasen sich trotz Leine austoben und ordentlich schnüffeln können.

Die meisten Schleppleinen bestehen aus Nylon oder Biothane und sind flach gearbeitet. Es gibt auch runde Modelle, doch die dünnen Schnüre verknoten schnell und können ins Fleisch einschneiden, wenn der Hund sich darin einwickelt. Daher eignen sich dünne Leinen hauptsächlich für kleine Hunde und Welpen, die eine besonders leichte Leine brauchen.

Für große Hunde bieten sich die robusten Leinen aus Biothane an. Das pflegeleichte Material kann einfach mit Wasser abgewaschen werden und ist reißfest. Die preisgünstigeren Alternativen aus Nylon halten zwar ebenfalls ein hohes Gewicht aus, neigen aber durch das Schleifen über den Boden zu einem schnelleren Verschleiß und nehmen mehr Dreck auf.

Wann ist die Verwendung einer Schleppleine sinnvoll?

Eigentlich ist die Nutzung der Schleppleine für jeden Hund sinnvoll, der bereits leinenführig ist. Die Leinenführigkeit lässt sich mit einer Schleppleine nicht gut trainieren, da sie der Fellnase zu viele Freiheiten bietet. Will man sie kurz halten, muss man viel wickeln und hat ein paar Meter Leine in der Hand - eine kurze Führleine ist für dieses Training deutlich besser geeignet.

Für alle anderen Trainingseinheiten eignet sich die Schleppleine aber gut. Sie bietet dem Hund viele Freiheiten, schafft aber trotzdem eine Verbindung zum Halter. Der hat weiterhin die Kontrolle und kann im Notfall eingreifen.

Vor allem mit jungen Hunden, Welpen und Jagdhunden kann man dank der Schleppleine gut trainieren, obwohl sie noch nicht oder nur teilweise abrufbar sind. Vor allem die Kleinen lernen auf diese Weise schnell, dass sie einen gewissen Radius einhalten müssen und sich nicht zu weit von ihrem Besitzer entfernen sollten.

Es ist also sinnvoll, schon einen Welpen an die Schleppleine zu gewöhnen. Natürlich sollte hier aber ein entsprechendes Modell mit kleinem Karabiner und dünner Schnur gewählt werden, damit die Leine kein zu hohes Gewicht hat und den kleinen Racker nicht behindert.


Die Schleppleine zum Hundetraining

Wie verwendet man eine Schleppleine richtig?

Die Schleppleine kann zum Trainieren unterschiedlicher Kommandos genutzt werden. Vor allem das Rückrufkommando kann gut mithilfe der langen Leine geübt werden. Außerdem lernt der Hund, dass er zwar einen großen Bewegungsradius hat, sich aber trotzdem an seinem Besitzer orientieren muss. Ihm werden Grenzen gesetzt, die er einzuhalten hat - nur so kann er weiter seine Freiheiten genießen.

Wird die Schleppleine als Trainingsleine eingesetzt, sollte das Training in mehreren Schritten erfolgen:

  1. Zunächst wird die Schleppleine sicher in der Hand gehalten. Der Hund soll seinen Bewegungsfreiraum kennenlernen und sich an den Radius gewöhnen. Schon bald wird er genau wissen, wie weit er sich von Herrchen oder Frauchen fortbewegen darf. Soll der Rückruf trainiert werden, wird der Name des Hundes gerufen. Reagiert der Hund beim Ranrufen und kommt direkt, muss er mit einem Leckerchen belohnt werden. Sollte er nicht direkt reagieren, kann er durch das Aufwickeln der Leine oder durch einen Richtungswechsel zum Herankommen animiert werden.

  2. Der nächste Schritt folgt, sobald die Leine nicht mehr permanent angespannt ist, da der Vierbeiner zuverlässig das Radius der Leine einhält. Dann wird die Schleppleine über den Boden gezogen, sodass das Leinenende frei ist.

  3. Um den Vierbeiner daran zu erinnern, dass er nicht einfach abhauen darf, gibt es das sogenannte Anonyme Schleppleinen-Training. Dabei wird der Hund mit einem Tritt auf das Leinenende immer mal wieder daran erinnert, dass er nicht allein unterwegs ist und sich an seinen Halter zu richten hat. Natürlich muss auch in dieser Phase immer wieder der Rückruf trainiert werden.

  4. Klappt das Training auch in diesem Schritt gut, kann die Schleppleine nach und nach verlängert oder ganz abgenommen werden. Ein Karabiner mit einem kurzen Stück der Leine, der am Geschirr befestigt ist, kann wahre Wunder bewirken: Er suggeriert dem Hund, dass er weiterhin kontrolliert wird und stellt eine unsichtbare Verbindung zwischen Mensch und Tier her.

Muss der Hund ein Leben lang die Schleppleine tragen?

Diese Frage lässt sich in den meisten Fällen mit einem „Nein“ beantworten. Die meisten Hunde sind durch das intensive Training nach einiger Zeit in der Lage, die Kommandos auch ohne Leine zuverlässig zu befolgen. Und das ist natürlich auch das Ziel des Rückruftrainings!

Doch wie immer gibt es ein paar Ausnahmen: Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb sollten, auch zu ihrer eigenen Sicherheit, nicht frei herumlaufen. Einige von ihnen werden nie zuverlässig abrufbar sein und immer Gefahr laufen, ihren Instinkten zu folgen. In diesen Spezialfällen ist die Schleppleine aber auch nichts Schlimmes - im Gegenteil: Sie bietet den Vierbeinern den größtmöglichen Freiraum, den sie sonst nicht genießen könnten.

Der Hund an der Schleppleine: Worauf muss man achten?

Bei der Arbeit mit der Schleppleine gibt es einige Punkte, die beachtet werden müssen:

  • Die Leine sollte in Länge und Gewicht der Größe des Hundes angepasst sein. Karabiner und Material sollten für kleine Hunde nicht zu schwer sein und bei großen Hunden einiges aushalten können.

  • Eine Schleppleine ist immer mit einem Geschirr zu tragen. Ein Halsband in Kombination mit einer Schleppleine kann zu Verletzungen am Hals des Hundes führen, da durch den großen Radius enorme Kräfte wirken.

  • Beim Toben mit Tier oder Mensch wird die Schleppleine abgemacht. Durch die dünne Schnur kann es sonst zu Abschnürungen oder anderen Verletzungen kommen.

  • Achtung: Es bietet sich außerdem an, Handschuhe zu tragen. Wenn man keine Handschuhe trägt und der Hund mal losstürmt, kann die Leine schnell durch die Hände flutschen und das kann zu schmerzhaften Verletzungen an den Händen führen.

Vorteile einer Schleppleine:

  • der Hund hat möglichst viel Bewegungsfreiraum
  • Rückrufkommandos und andere Befehle können gut trainiert werden
  • Sicherheit für Hund und Halter ist gegeben
  • auch ängstlichen Hunden oder solchen mit Jagdtrieb wird ein gewisser Radius ermöglicht
  • Bindung zwischen Mensch und Tier wird verstärkt
  • effektives Training schon für die Kleinsten möglich

Nachteile einer Schleppleine:

  • Verletzungsgefahr für den Hund beim Spielen und Toben
  • Verletzungsgefahr für Herrchen und Frauchen, wenn der Hund losstürmt
  • das Training erfordert viel Aufmerksamkeit
  • Auf- und Abwickeln der Leine nötig
  • Leine wird durch den Dreck gezogen
  •  Verwendung nur in Kombination mit einem Geschirr empfohlen


Eine Schleppleine hat besonders zu Trainingszwecken seine Daseinsberechtigung. Allerdings sollten Sie dabei gut auf die möglichen Risiken achten. Gerade verspielte Hunde können im Eifer des Spiels sich schnell verheddern und dabei ungewollte gefährliche Situationen auslösen.

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