Khao Manee

Das weiße Juwel mit dem exotischen Namen Khao Manee gehört zu den Katzenrassen, die edlen Geblüts entstammen. Die ausschließlich in weißer Farbe auftretenden Samtpfoten sind intelligent und schätzen die Zuwendung ihres Besitzers. Aufgrund ihres Werts bei der Anschaffung wird außerdem eine reine Wohnungshaltung empfohlen.

Warum Sie bereits bei der Anschaffung einen genauen Blick auf ihren Stammbaum werfen sollten und was Sie sonst noch über diese Katzenrasse wissen sollten, erläutert unser nachfolgendes Rasseportrait.

Steckbrief Khao Manee

  • Rasse: Khao Manee (Khao Plort)
  • Herkunft: Thailand
  • Gewicht: Katze 2 bis 5 kg, Kater 3 bis 5 kg
  • Größe: mittelgroß; Katze 25 bis 30 cm, Kater 35 cm Widerristhöhe
  • Alter: bis 14 Jahre (aus gesunder Zucht)
  • Charakter: anhänglich, menschenbezogen, intelligent, sprechfreudig, verspielt, kumpelig
  • Fell und Farbe: kurz; immer weiß
  • Augenfarbe: Blau, Grün, Bernstein
  • Pflege: moderat
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Besonderheiten: Wohnungskatze; oftmals zwei unterschiedliche gefärbte Augen, sehr kommunikativ, keine Einzelkatze

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Die Khao Manee – das spricht man übrigens „kau manie“ aus – ist eine Katzenrasse aus Thailand. Ihr Name bedeutet so viel wie „das weiße Juwel“ und damit haben wir Ihnen auch schon ein wenig über ihr Aussehen verraten. Denn diese Rasse gibt es ausschließlich mit weißem Fell. Ursprünglich als Schoßkatze thailändischer Adliger bzw. der Königsfamilie bekannt und beliebt, ist die Khao Manee inzwischen auch in anderen Teilen der Welt bekannt.

Ursprünglich sollten Geschichten zufolge ausländische Gäste am thailändischen Hof nichts von der Existenz dieser Rasse mit den Edelstein-Augen erfahren, weshalb oftmals die Siam-Katze als royale Samtpfoten „vorgeschickt“ wurden. Tatsächlich spielt die Khao Manee sogar bei Krönungszeremonien eine essenzielle Rolle und nimmt an diesen auch teil.

Dass es diese Rasse auch außerhalb von Thailand gibt, ist der US-Amerikanerin Colleen Freymouth zu verdanken, die einige der Katzen zur Zucht in die USA brachte. Als Rasse anerkannt ist sie allerdings bislang lediglich von der TICA (USA) und der GCCF (Großbritannien).


Geschichtliches:

Wann genau die Khao Manee zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Erste Erwähnungen finden wir aber bereits aus dem 14. Jahrhundert, und zwar im thailändischen Buch der Lieder über Katzen, dem Tamra Maew.

Aussehen

Die Khao Manee ist weiß, und zwar immer und ausschließlich. Andere Farben, Weißflecken oder farbige Flecken sind gemäß Rassestandard nicht erlaubt. Um die Khao Manee von anderen weißen Rassekatzen, zum Beispiel einer BKH unterscheiden zu können, reicht übrigens ein genauerer Blick auf das Fell. Dieses liegt eng am Körper an und ist sehr dicht, hat dabei aber nur sehr wenig Unterwolle. Es ist damit perfekt an das tropische Klima Thailands angepasst.

Bei Albinos sollten die Augen meist blau sein, allerdings kann diese Rasse zur Heterochromie neigen, also zu zwei verschiedenen Augenfarben, was zum zusätzlichen exotischen Charakter des thailändischen Fell-Juwels beiträgt und zum zweiten, auffälligen Merkmal zählt.

Der Körperbau dieser Rasse ist elegant und dennoch muskulös. Der Katzenkörper wird von einem mittellangen Schwanz abgeschlossen; der Kopf ist, wie die Katze selbst, zierlich. Dabei hat er eine dreieckige Form und wird von ausgeprägten Wangenknochen und einer leicht gebogenen Nase charakterisiert. Die Ohren sind mittelgroß und stehen leicht nach außen ab.

Charakter & Harmonie

Die Khao Manee ist eine intelligente Rasse mit dem für alle Katzen typischen „eigenen Kopf“. Darüber hinaus ist sie sehr aktiv und verspielt, schätzt aber auch ihre Kuschel- und Streicheleinheiten enorm. Tatsächlich sucht diese Rasse den Kontakt zu ihrer Bezugsperson und fordert diesen als kleine feline Plaudertasche auch ein.

Die Khao Manee steht gerne im Mittelpunkt und hat auch vor fremden Menschen keine Scheu – Vorsicht also, wenn Sie Ihren weißen Fellball auch nach draußen lassen!

Zudem ist diese Rasse äußerst neugierig und folgt ihrem Lieblingsmenschen überallhin – auch die Umgebung wird gerne auf der Suche nach neuen Abenteuern erkundet, was Sie bzgl. Spielzeugs und Klettermöglichkeiten im Hinterkopf behalten sollten.


Wissenswert:

Die Khao Manee kommt zwar mit fremden Menschen gut zurecht, nicht so aber mit kleinen Kindern, die ihr zu wuselig sind. Sie kann sich zwar an Kleinkinder gewöhnen, ist aber trotzdem nicht die ideale Familienkatze. Gleiches gilt übrigens auch für Hunde. In puncto Harmonie ist die Khao Manee also ein wenig anspruchsvoller als andere Rassen. Gut harmonieren tut sie dagegen mit ihren Artgenossen.

Lebenserwartung

Stammt die Khao Manee aus einer verantwortungsvollen Zucht, kann sie bis zu 14 Jahre alt werden. Als Halterin können Sie übrigens mit ein paar einfachen Dingen ebenfalls dazu beitragen, dass Ihre neue Mitbewohnerin ein langes, gesundes und glückliches Katzenleben an Ihrer Seite führt:

  • Gewicht & richtige Futtermenge: Gerade in der kalten Jahreszeit und im gesetzten Alter können Fellnasen schon einmal zunehmen. Damit die Khao Manee nicht übergewichtig und eventuell krank wird, trägt die richtige Futtermenge zum Idealgewicht bei.

  • Beschäftigung: Die Khao Manee ist eine sehr menschenbezogene und verspielte Katze, die unbedingt Teil Ihres Soziallebens sein will. Ausreichend Beschäftigung und Zuneigung tragen somit zu einem gesunden Katzenleben bei.

  • Stressreduktion: Katzen reagieren allergisch auf Stress und können davon krank werden. Eine möglichst stressfreie und ruhige Umgebung ist demnach auch für die Khao Manee wichtig, um gesund zu bleiben.

Daraus lässt es sich gut fressen:

Ernährung

Eine artgerechte Ernährung trägt zum gesunden und langen Leben Ihrer Khao Manee bei. Dabei ist zu beachten, dass Kätzchen einen anderen Nährstoff- und Futtermengenbedarf haben als ausgewachsene Katzen.

Ebenfalls wichtig: Das Futter sollte auf keinen Fall Getreide enthalten, da dies von Katzen nicht gut verwertet werden und zu Lebensmittelintoleranzen führen kann. Das gilt für Trockenfutter ebenso wie für Nassfutter.

Wichtig ist zudem die richtige Wassermenge, damit der Flüssigkeitshaushalt immer auf einem gesunden Level ist. Hier gilt die Faustregel: Pro Kilogramm Katzengewicht sollten bis zu 70 ml veranschlagt werden. Bei einer 3 kg schweren Khao Manee würde das bis zu 210 ml Wasser/Flüssigkeit pro Tag bedeuten.


Unser Tipp:

Stellen Sie sicher, dass es sich um Futter handelt, dass frei von künstlichen Zusatz-, Aroma- und Konservierungsstoffen ist. Denn diese haben in der Katzennahrung nichts verloren und können sich negativ auf die Gesundheit Ihrer Fellnase auswirken.

Haltung & Platzbedarf

Für die Khao Manee wird eine Wohnungshaltung empfohlen. Da diese Rasse Fremden gegenüber sehr zutraulich ist, besteht die Gefahr „gecatnapped“ zu werden. Auch das exotische Äußere trägt zu diesem Risiko bei.

Damit die verspielte Mieze dennoch nicht auf die wichtige Frischluft verzichten muss, eignet sich ein katzensicherer Balkon, Garten oder eine Terrasse. Achten Sie zudem darauf, dass sie in „ihren“ vier Wänden mindestens einen Kratzbaum besitzt, der zusätzlich über Verstecke und Aussichtsplattformen verfügt. Vom Platzbedarf ist die Khao Manee demnach ein wenig anspruchsvoller, wird sich aber in diesen so eingerichteten vier Wänden pudelwohl fühlen.

Zeitaufwand & Pflege

Seien wir ehrlich: Alle Katzen erwarten gewissermaßen von uns ein hohes Maß an Zeit, dass wir für sie aufwenden. Denn der Mythos von der Katze, die sich am liebsten mit sich selbst befasst, ist eben nur ein Mythos. Tatsächlich möchten die meisten Katzen kuscheln und spielen – und diese Zeit sollten Sie täglich für Ihre Mieze einplanen.

Auch die Pflege spielt eine wichtige Rolle. Zwar ist die Khao Manee diesbezüglich sehr pflegeleicht, freut sich aber dennoch über eine wöchentliche Fellness-Session mit Ihnen als Lieblingsmensch – in Zeiten des Fellwechsels können diese Fellpflege-Routinen gerne auch öfter durchgeführt werden.

Zur Pflege gehört übrigens auch das regelmäßige Kontrollieren von Ohren, Augen, Nase und Mäulchen, da sich hier schnell Entzündungen bilden können, aber natürlich nicht müssen.

Erziehung

Katzen lassen sich nicht erziehen – oder doch? Die Annahme, dass sie machen, was sie wollen, stimmt so natürlich nicht. Tatsächlich lässt sich die Khao Manee relativ leicht erziehen. Da aber vor allem Kitten noch verspielter sind als die ausgewachsenen Khaos, kann es sein, dass Sie hier ein wenig mehr Zeit und Geduld benötigen, bis Ihre kleine Fellnase die von Ihnen aufgestellten Regeln auch tatsächlich befolgt.

Darüber hinaus ist eine artgerechte Sozialisierung sehr wichtig. Ein verantwortungsvoller Züchter wird bereits dafür Sorge getragen haben, dass die Khao Manee stubenrein ist und auch der Umgang mit den Artgenossen sollte der Katze nicht fremd sein.

Gesundheit

Allgemein gilt die Khao Manee als äußerst robust. Allerdings handelt es sich bei dieser Rasse um eine weiße Katze, und bei diesen Tieren kann ein erhöhtes Taubheitsrisiko auftreten, was bei der Khao Manee aber offenbar erstaunlich selten der Fall ist. Wie bei allen anderen Erbkrankheiten und genetischen Defekten muss dies aber natürlich nicht der Fall sein. Wichtig ist, dass der Züchter ausschließlich Tiere zur Zucht zulässt, die über einen intakten Gehörsinn verfügen.

Zudem sollten Sie beachten, dass Ihre Katze dennoch an den „üblichen“ Katzenkrankheiten leiden kann, weshalb ein umfassender Impfschutz notwendig ist.

Züchter

Da es sich bei der Khao Manee um eine sehr seltene Rasse handelt, sind auch verantwortungsvolle Züchter nicht einfach zu finden. Da diese Katze reinrassig ist, also ohne Einzüchtungen anderer Rassen, sollten Sie beim Züchter unbedingt darauf achten, dass dieser keine Rückkreuzungen macht, die sich negativ auf den Genpool und damit die Gesundheit der Katze auswirken.

Achten Sie zudem darauf, dass alle relevanten, diesbezüglichen Tests bereits vom Züchter durchgeführt wurden und Sie mit Ihrer neuen Mitbewohnerin die Gesundheitszeugnisse sowie den Katzenpass erhalten.


Gut zu wissen!

In den meisten Fällen sind die Kleinen schon kastriert. Auch die ersten Impfungen und Entwurmungen sollte ein verantwortungsvoller Züchter veranlasst haben. Eine solche verantwortungsvolle Zucht finden Sie übrigens unter anderem bei der süddeutschen Luminosity, eine Cattery, die sich auf die Zucht der Khao Manee spezialisiert hat.

Kostenpunkt

Ein Khao Manee-Kätzchen aus verantwortungsvoller Zucht kostet zwischen 1.000 € und stolzen 3.000 €. Der Grund für die hohen Kosten ist die Seltenheit dieser Katzenrasse, weshalb demnach auch nicht viele Züchter zu finden sind. Zudem kann es sich auf die Kosten auswirken, wenn Sie eine der schneeweißen Fellnasen direkt aus Thailand bekommen.

Die Kosten für Ihre kleine Samtpfote belaufen sich aber nicht nur auf die Anschaffung.

Auch für die folgenden Dinge müssen Sie nicht nur einmal, sondern regelmäßig Geld einplanen:

  • Erstausstattung, u.a. Futter, Futternäpfe, Spielzeug und Katzentoiletten
  • Tierarztkosten, die mindestens einmal jährlich anfallen
  • Katzenfutter und Einstreu für die Katzentoilette
  • u.U. eine Katzenversicherung

Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Haben Sie Ihr Herz bereits an eine Khao Manee verloren? Dann sollten Sie sich vor ihrem Einzug sicher sein, dass Sie selbst alle Voraussetzungen erfüllen, die zu einem langen, gesunden und glücklichen Katzenleben beitragen.

Stellen Sie sich zum Beispiel die folgenden Fragen:

  • Bin ich bereit, Abstriche in meinem bisherigen Leben hinzunehmen?
  • Bin ich bereit, die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen?
  • Habe ich jeden Tag Zeit und Lust, mich mit meiner Katze zu beschäftigen?
  • Habe ich die finanziellen Mittel, um meiner Mieze ein artgerechtes Leben zu bieten?

Können Sie hinter diese Fragen einen Haken setzen, wünschen wir Ihnen und Ihrer wunderschönen neuen Mitbewohnerin viel Freude zusammen!

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