Rassen

Maine Coon

Maine Coon

Die Maine Coone gilt als Riese unter den Hauskatzen und ist die älteste amerikanische Katzenrasse. Die bekennenden Rattenfänger waren einst unverzichtbare Arbeitstiere auf den Farmen in Neu England. Mit ihrem buschigen Schwanz ist die Samtpfote eine wahre Schönheit.

Lassen Sie sich in unserem Katzen-Porträt auf eine Rasse ein, die viel Auslauf und Beschäftigung braucht, jeden Baum ohne Zögern erklimmt und sich bereitwillig Kunststücke beibringen lässt.

Steckbrief Maine Coone Katze

  • Rasse: Maine Coon
  • Herkunft: USA, Neuengland
  • Gewicht: Katze: 4 bis 7 kg, Kater: 6 bis 9 kg
  • Größe: groß bis sehr groß, Schulterhöhe bis 40 cm, Gesamtlänge bis 120 cm
  • Alter: 12 bis 15 Jahre
  • Charakter: sanftmütig, verspielt, gesellig, intelligent, anhänglich
  • Fell und Farbe: Halblanghaarkatze, langes Fell an Bauch und Hinterbeinen, weiche Unterwolle, außer Gold alle Farben erlaubt
  • Pflege: mittel
  • Bewegungsdrang: hoch
  • Besonderheiten: eine der größten Hauskatzen, älteste Katzenrasse Amerikas, nicht wasserscheu

Herkunft

Die Maine Coon trägt viele Bezeichnungen. So werden die Tiere als American Shag (Zottelkatze), Amerikanische Waldkatze oder auch Maine Trick Cat bezeichnet. Während letztere Bezeichnung auf die Dressierbarkeit der Tiere anspielt, nimmt der heutige Name nicht nur Bezug auf ihre Herkunft, sondern auch auf einen Waschbär (Racoon).

Coonies sind hervorragende Kletterkünstler und erinnern auch mit ihrem buschigen Schwanz entfernt an einen Waschbären. Einst hielt sich die Theorie, Maine Coon Katzen seien durch eine Kreuzung zwischen Katze und Waschbär entstanden. Dies ist jedoch genetisch vollkommen unmöglich.

Eine weitere Legende behauptet, dass Maine Coons Schiffskatzen seien, die vor 1.000 Jahren mit den Wikingern nach Neuengland gelangten. Jedoch ist man sich grundsätzlich uneinig, ob die Wikinger überhaupt jemals in Nordamerika vor Anker gingen.

Auch eine romantische Geschichte rankt sich um die Herkunft der Rasse. So soll Marie Antoinette sechs ihrer kostbaren Perserkatzen nach Amerika geschickt haben und diese verpaarten sich mit einheimischen Tabbies. Marie Antoinette hoffte, den Revolutionären zu entkommen und ihre Katzen in Neuengland wiederzusehen. Dies ist nicht gelungen. Katzen mit dem Aussehen der Maine Coon könnten aus dieser Verpaarung aber durchaus hervorgegangen sein.

Am wahrscheinlichsten, wenn auch unspektakulärsten ist die Tatsache, dass die Maine Coon aus verwilderten Hauskatzen hervorging und das buschige Fell zum Schutz vor den kalten Wintern Neuenglands entstand.

Mit Sicherheit kann gesagt werden, dass die Maine Coon Katze als erstes Exemplar überhaupt auf einer Katzenausstellung präsentiert wurde. Bereits zehn Jahre vor der ersten Katzenausstellung im Londoner Kristallpalast im Jahre 1871 wurde der Titel „State Champion Coon Cat“ in Maine vergeben.

Seit den 1960er Jahren wird die Rasse gezielt gezüchtet. Die Anerkennung durch die FIFè erfolgte im Jahre 1983. Seither haben sich die Tiere zu einer der bekanntesten Katzenrassen etablieren können.

Aussehen

Die Maine Coon Katze ist ein großes und muskulöses Tier mit breiter Brust. Der lange Kopf endet in einer quadratischen Schnauze mit langen Tasthaaren. Nase und Kinn liegen senkrecht untereinander. Die Ohren sind an ihrem Ansatz breit und verjüngen sich zu einer abgerundeten und mit Haarbüscheln besetzten Spitze.

Die Augen erscheinen groß und ausdrucksvoll. Sie stehen leicht schräg. An den großen, runden Pfoten fallen die Haarbüschel zwischen den Zehen auf. Der Schwanz ist lang und buschig. Die Katze trägt ihn hoch über dem Boden.

Das langhaarige und zottelige Doppelfell bildet vorn eine Halskrause und an den Hinterbeinen zeichnen sich „Pluderhosen“ ab. Das Fell besitzt eine seidige Textur und ist wasserabweisend.

Die meisten Fellfarben werden bei der Maine Coon anerkannt:

  • Weiß
  • Schwarz
  • Blau
  • Rot
  • Creme

Bei den Fellzeichnungen ist ebenfalls Vielfalt geboten. Allein eine getickte Zeichnung (mehrfarbige Stichelhaare) wird nicht anerkannt. Die anerkannten Fellfarben unterscheiden sich bei einigen Verbänden. Standard sind die großen und breit angesetzten Ohren und die weit auseinanderstehenden Augen.

Charakter

Maine Coon Katzen sind anhängliche und liebevolle Tiere, aber nicht die geborenen Schmusekatzen. Eingefleischten Haltern der Rasse fällt auf, dass sich Weibchen und Kater unterschiedlich verhalten.

Während Katzen besonders anhänglich, charmant und liebevoll erscheinen, lässt es sich ein Maine Coon Kater nicht nehmen, sich hin und wieder Unsinn auszudenken und so manchen Streich auszuhecken.

Eine Maine Coon verschenkt ihre Freundschaft nicht um jeden Preis. Häufig suchen sich die Tiere innerhalb der Familie einen „Lieblingsmenschen“ aus und weichen diesem nicht mehr von der Seite.

Lebenserwartung

Die Maine Coon ist ein ausgesprochener Spätentwickler. Bis sich das Fell vollständig ausgebildet hat, müssen Katzenliebhaber etwa 18 Monate warten. Die kräftige Statur der Coonies hat sich erst nach drei bis vier Jahren komplett entwickelt.

Das Durchschnittsalter einer Maine Coon liegt bei 12,5 Jahren. Bei guter Pflege und Haltung können die Tiere auch bis zu 20 Jahre alt werden. Freigängerkatzen sind gefährdeter und werden im Schnitt nur vier bis fünf Jahre alt.

Ernährung

Für ein langes und gesundes Katzenleben ist eine hochwertige und artgerechte Ernährung notwendig. Die Vorfahren Ihres Stubentigers gingen auf den Farmen Neuenglands auf Ratten- und Mäusefang.

Ihre Samtpfote ist ein Fleischfresser mit Ansprüchen. Am liebsten möchte die Maine Coon mehrmals täglich frische Beute machen. Dosenfutter kommt dem nur bedingt entgegen. Achten Sie beim Kauf genau darauf, dass die Zusammensetzung des Futters den Ernährungsgewohnheiten der Tiere entspricht:

  • hoher Anteil an Muskelfleisch (70-90 Prozent)
  • kein Zucker
  • kein oder sehr wenig Getreide
  • keine tierischen Nebenerzeugnisse
  • keine Geschmacksverstärker oder andere Zusatzstoffe

Viele Halter der Liebhaberkatze entscheiden sich für das Barfen. Die Tiere werden ausschließlich mit Frischfleisch versorgt. Damit eine ausgewogene Ernährung sichergestellt wird, sind einige Zusätze wie Vitamine, Mineralien und die für Katzen essentielle Aminosäure Taurin notwendig. Möchten Sie mehr über das Barfen erfahren, informieren Sie sich in einschlägiger Fachliteratur, im Internet oder bei Ihrem Tierarzt.

Haltung & Platzbedarf

Eine Maine Coon ist keine ideale Wohnungskatze. Die Tiere lieben das Leben an der frischen Luft und sind perfekte Mäuse- und Rattenfänger. Außerdem besitzen die Tiere eine Vorliebe für Wasser. Eine Maine Coon geht zwar nicht freiwillig baden, vergnügt sich aber gerne am Wasser. Dabei werden häufig die Pfoten eingesetzt. Pfötchenarbeit ist bei den Tieren an der Tagesordnung. Frauchen sollte nicht verwundert sein, wenn sich Türen oder Wasserhähne wie von Geisterhand öffnen.

Aufgrund des hohen Bewegungsdranges wird man der Maine Coon am ehesten durch Freigang gerecht. Die Tiere möchten ihrem Jagdtrieb nachgehen. Zudem klettern und springen sie sehr gern. Sind jedoch folgende Voraussetzungen erfüllt, lassen sich Maine Coon Katzen auch in der Wohnung halten:

  • großzügige Wohnungsaufteilung
  • Wohnen auf mehreren Etagen
  • mehrere Kratzbäume
  • verschiedene Klettermöglichkeiten
  • katzensicherer Balkon

Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Maine Coon als Wohnungskatze hinreichend zu beschäftigen und auszulasten, kann es passieren, dass sich die Tiere einiges an Blödsinn einfallen lassen und dabei ihre gute Erziehung vergessen. Eine Katzenversicherung bietet sich an, schließlich jagt und springt ein wahres Kraftpaket durch Ihre Wohnung.

Wenn Sie keinen Freigang anbieten können, gewöhnen Sie die Tiere frühzeitig an Halsband und Leine. Sie werden dann, ähnlich wie es beim Hund zum Alltag gehört, das Gassi gehen mit Katze einführen können.

Harmonie

Die Maine Coon ist eine imposante Erscheinung mit einer zarten Katzenseele. Viele Halter sprechen von ihren Tieren als würde es sich um einen Hund handeln. Tatsächlich sind Coonies treu und anhänglich und folgen Frauchen nicht nur innerhalb der Wohnung auf Schritt und Tritt.

Eine Maine Coon Katze miaut selten und wenn, dann mit einer zarten Stimme, die in Kontrast zu ihrem imposanten Erscheinungsbild zu stehen scheint. Diese Hauskatzenrasse verträgt sich nicht nur mit Tieren, eine Maine Coon liebt die Gesellschaft anderer Vierbeiner und versteht sich ausgesprochen gut mit Hunden.

Zeitaufwand

Die Maine Coon liebt Gesellschaft und möchte Ihnen auf Schritt und Tritt folgen. Die Tiere sind neugierig und besitzen einen ausgiebigen Spieltrieb. Tägliche Spielstunden sind Pflichtprogramm.

Hat Ihre Katze Sie zum Lieblingsmensch gemacht, folgt Ihnen meist ein vierbeiniger Schatten. Um hin und wieder von sich abzulenken, bietet sich die Anschaffung weiterer Haustiere an. Die Tiere kommen mit anderen Katzen sehr gut zurecht. Hierbei bietet sich eine Norwegische Waldkatze oder eine Ragdoll an. Diese Rassen harmonieren in Größe und Temperament. Auch mit Hunden versteht sich die Maine Coon bestens, vor allem, wenn die beiden Tiere bereits in jungen Jahren aneinander gewöhnt werden.

Planen Sie täglich mindestens eine Stunde ein, die nur Ihrer Katze gehört. Fellpflege, Fang- und Intelligenzspiele oder ein Spaziergang durch den Garten können den Katzenalltag abwechslungsreich gestalten.

Erziehung

Die ruhigen, sanften und gutmütigen Tiere stehen Ihren Erziehungsmaßnahmen aufgeschlossen gegenüber. Liebevolle Konsequenz lautet das Zauberwort für die erfolgreiche Katzen-Kommunikation.

Die Grundlagen der Katzenerziehung liegen in der Stubenreinheit, dem Kratzverbot an Tapeten und Möbeln oder dem erklärten Tabu des Esstischs. Hierbei hilft Ihnen positive Verstärkung weiter. Macht das Tier etwas richtig, wird es belohnt. Das Leckerli wird in Erinnerung bleiben, was zur Wiederholung des positiven Verhaltens führt.

Die neugierigen und intelligenten Tiere lassen sich gern Kunststücke beibringen. Der Handel bietet eine Reihe von Intelligenzspielen an. Hat Ihre Katze diese durchschaut, können Sie mit dem Clickertraining beginnen. Die Chancen von Pfötchen geben und Rolle seitwärts stehen ausgesprochen gut.

Pflege

Im Sommer ist die Pflege des halblangen Fells schnell erledigt. Sie brauchen es nur gelegentlich kurz durchzubürsten. Im Winter sollten Sie die Maine Coon bei der Fellpflege unterstützen und ausgefallene Unterwolle sorgfältig auskämmen, damit das Haarkleid nicht verfilzt.

Schon gewusst: „Das Fell der Maine Coon Katze erscheint meist etwas ölig. Damit kann sich die robuste Freigängerkatze besser vor Regen schützen.“

Freigänger sollten regelmäßig auf Parasiten untersucht werden. Nisten sich Flöhe oder Milben unbemerkt in das dichte Fell ein, kann es schnell verfilzen und die Haut kann sich entzünden.

Gesundheit

In der rauen Natur des amerikanischen Nordens hat sich die Maine Coon zu einem robusten und kaum krankheitsanfälligen Tier entwickelt. Zuchtfehler und Inzucht in der Vergangenheit haben die Katzen anfällig für eine Reihe von Erkrankungen gemacht:

  • Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)
  • Polyzystische Nierenerkrankungen
  • Niereninsuffizienz
  • Spinale Muskelatrophie

HCM ist eine Herzerkrankung mit vielfältiger Symptomatik. Die Tiere können unter Herzrhythmusstörungen und Atemproblemen leiden. Die Erkrankung ist behandelbar, kann aber nicht geheilt werden.

Der muskulöse Körperbau ist häufig Auslöser für Probleme mit Hüfte und Ellbogen, welche Beschwerden bei der Fortbewegung bereiten können. Die Erkrankung wird durch Übergewicht begünstigt. Achten Sie daher auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, ohne Zucker und unnötige Zusatzstoffe. Bei einer spinalen Muskelatrophie werden die Nervenzellen angegriffen.

Durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt und entsprechende Gen-Tests lassen sich die besagten Krankheiten früh erkennen und gut behandeln, bzw. ausschließen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie mit Ihrer Maine Coon Katze eine Zucht aufbauen möchten.

Hätten Sie’s gewusst: Die Maine Coon ist anfällig für Polydaktyle. Betroffene Katzen besitzen nur vier Zehen. In Deutschland verbietet das Tierschutzgesetz (§ 11b), diese Tiere zur Zucht zuzulassen. Andere Länder erlauben dagegen die Zucht.

Züchter

Wenn Sie eine Maine Coon kaufen möchten, wenden Sie sich an einen seriösen Züchter. Dann besitzen Sie Gewissheit, dass diese Tiere untersucht und geimpft sind. Seriöse Anbieter gewähren Ihnen Einblicke in die Zucht und stehen Rede und Antwort, wenn Ihnen etwas unklar ist oder Sie allgemeine Fragen zur Rasse stellen möchten.

Wenn Sie mit Ihrem Tier züchten wollen, achten Sie bei der Auswahl auf folgende Kriterien, welche nicht dem Rassestandard entsprechen:

  • Katze ist zu klein
  • Kopf ist rund
  • Fell ist überall gleichlang
  • Schwanz ist zu kurz

Beim Kauf werden Ihnen Impfausweis und Gesundheitszeugnis ausgehändigt. Bei Zuchttieren erhalten Sie den Stammbaum. Werfen Sie vor dem Kauf einen Blick hinein und achten Sie darauf, dass kein Name mehrfach auftaucht und damit Inzucht vorliegt.

Kostenpunkt

Entscheiden Sie sich für ein neues Familienmitglied, macht sich dies auch im Portemonnaie bemerkbar. Die Anschaffungspreise für die Katze selbst variieren zwischen 400 und 1.000 Euro.

Damit sich das Kätzchen sofort bei Ihnen wie Zuhause fühlt, benötigen Sie eine gewisse Erstausstattung:

  • Katzentransportbox
  • Katzentoilette
  • Fressnäpfe
  • Katzenstreu
  • Spielzeug

Dieses notwendige Equipment wird in einer einfachen Variante etwa 200 Euro kosten. Nach oben hin sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Besonders in puncto Kratzmöbel sollte gespart werden.

Die Maine Coon benötigt recht große Mengen an Futter und sollte mindestens zweimal täglich gefüttert werden. Kitten kommen mit Futterkosten in Höhe von 50 Euro monatlich aus. Bei erwachsenen Tieren kann hochwertiges Futter im Monat mehr als 150 Euro kosten.

Planen Sie auch finanzielle Mittel für regelmäßige und nicht geplante Tierarztbesuche ein.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir eine Maine Coon zulegen möchte?

Die Maine Coon ist ein Haustier für Menschen, die das Ursprüngliche an Katzen mögen und die sich einen anhänglichen wie eigenständigen Gefährten wünschen. Die Tiere sind sehr gesellig und wünschen sich Trubel im Haus. Als ideale Familienkatze versteht sich die Maine Coon auch mit Hunden. Eine Einzelhaltung sollte möglichst vermieden werden.

Eine Maine Coon benötigt viel Auslauf. Wer keinen Freigang anbieten kann, sollte bei der Gestaltung des Wohnumfeldes für den Vierbeiner erfinderisch werden. Wenn Sie mit einer Maine Coon zusammenleben, werden Sie sich nicht aus der Verantwortung stehlen können. Die Tiere beanspruchen die Aufmerksamkeit Ihrer Halter und streben die Position des Familienmittelpunktes an.

Alle Katzenrassen von A-Z

Weiterlesen

Oft gestellte Fragen über Katzen (Teil 2)
Cymric