Manx Katze

Die Manx Katze gehört zu den kleineren Katzenrassen, die mit einem ruhigen und freundlichen Wesen überzeugen. Sie schätzen jedoch ihre Unabhängigkeit und brauchen als reine Wohnungskatze genügend Freiraum mit viel Beschäftigung. Besonders prägnant ist ihr kurzer Schwanz und die langen Beine.

Leider neigt diese Katzenrasse zur Entwicklung von Erbkrankheiten, weshalb ein genauer Blick auf ihren Stammbaum unabdingbar ist. Worauf Sie bei der Anschaffung achten müssen und warum sie so schwierig zu bekommen ist, erfahren Sie in unserem Rasseportrait.

Steckbrief

  • Rasse: Manx-Katze 
  • Herkunft: England/Isle of Man
  • Gewicht: Katze bis 3,5 kg, Kater bis 5,5 kg
  • Größe: klein bis mittelgroß
  • Alter: bis 15 Jahre, zuchtabhängig
  • Charakter: ruhig, freundlich, unabhängig, leise
  • Fell: Kurzhaar-Katze mit Unterfell
  • Farbe: alle Farben und jede Fellzeichnung erlaubt, keine spezifischen Rassestandards
  • Pflege: moderat
  • Bewegungsdrang: moderat
  • Besonderheiten: hat keinen Schwanz, Familienkatze

Inhaltsverzeichnis


Herkunft

Die Manx-Katze zählt zu den ältesten Katzenrassen der Welt. Tatsächlich ranken sich um ihre genaue Herkunft geradezu Mythen. Einer dieser besagt, dass Noah sogar schuld an ihrer Schwanzlosigkeit sein soll.

Der Grund: Gerade, als er die Türen der Arche schließen wollte, beschloss die Manx in katzentypischer Manier, genau zu diesem Zeitpunkt in die Arche zu stolzieren – und klemmte sich dabei in der Tür den Schwanz ab. Demnach soll es also auch Noah gewesen sein, der diese Katze auf die Britischen Inseln bzw. die englische Isle of Man brachte.

Tatsächlich ist diese Rasse aber wohl das Produkt einer Inzucht innerhalb der auf der Isle of Man ansässigen Britisch Kurzhaar-Population. Und diese ist letztlich auch für das Fehlen des Schwanzes verantwortlich, denn hierbei handelt es sich um eine Genmutation bzw. einen Gendefekt. Wie die Miezen aber ursprünglich auf die Insel gekommen sind, weiß bis heute niemand so genau


Schon gewusst?

Manx ist übrigens die Sprache, die auf der Isle of Man auch heute noch von einigen Inselbewohnern gesprochen wird. Und dort heißt die Manx kayt Manninagh.


Aussehen

Auffälligstes Merkmal der Manx ist natürlich der nicht vorhandene Schwanz.

Dieses Merkmal ist allerdings nicht bei allen Manx-Katzen gleich ausgeprägt und so gibt es hier vier Unterscheidungen:

  • Rumpy/Rumpies: Diese Manx ist komplett schwanzlos
  • Stumpy/Stumpies: Diese Manx hat ein kleines Stummelschwänzchen
  • Rumpy Riser: Diese Manx hat ein Stummelschwänzchen, den sie anheben kann
  • Long/Tailed: Diese Manx hat einen völlig normal ausgebildeten Schwanz

Neben dem Nicht-Schwanz ist die Manx der Britisch Kurzhaar in der Optik ähnlich und wie diese eher rund und kompakt gebaut und hat einen gedrungen wirkenden Körperbau. Auch das restlichen Aussehen ist „rund“ bzw. wird von runden Formen geprägt.

Dieser Eindruck wird vom leicht gewölbten Rücken unterstrichen und auch der Kopf hat eine runde Form, der ein überraschend ausgeprägtes Kinn hat. Die Manx wird leider gerne als Kaninchen unter den Katzen bezeichnet. Das liegt zum einen am Schwanzstummel, der an die Kaninchen-Blume erinnert, und an den Vorderbeinen, die kürzer als die Hinterbeine sind und die die Manx-Katze hoppeln lassen.


Gut zu wissen!

Diese Charakteristika kommen mit ihren ganz speziellen Auswirkungen auf die Gesundheit dieser Rasse. Deshalb gilt die Manx vielfach als Qualzucht, also als Zucht, die bereits vom Kittenalter an mit massiven Einschränkungen zu kämpfen hat und von deren Kauf in der Regel abgeraten wird.


Charakter

Die Manxkatze gilt als besonders freundliche, gutmütige und ruhige Katzenrasse und ist damit die ideale Familienkatze. Im Gegensatz zu beispielsweise der Siam macht die Manx in leisen Tönen auf sich aufmerksam. Hat sie einmal Vertrauen zu Ihnen gefasst, wird sie Ihnen wohl auf Schritt und Tritt folgen und Ihnen nicht mehr von der Seite weichen. Dennoch hat sie einen eigenen Kopf und benötigt ein gewisses Maß an Unabhängigkeit.

Die Manx ist Fremden gegenüber übrigens zunächst skeptisch.

Lebenserwartung

Bei dieser Rasse spielt die Zucht, aus der sie stammt, eine besonders große Rolle bezüglich der Lebenserwartung. Wird hier darauf geachtet, dass die Manx trotz Gendefekt nicht mit zusätzlichen Fehlbildungen, die sich bereits im Mutterleib entwickeln können, auf die Welt kommt, kann sie bis zu 15 Jahre alt werden.

Achten Sie zusätzlich mit den folgenden Dingen darauf, dass Ihre Manx ein gesundes und langes Leben führen kann:

  • Ernährung & Gewicht: Da die Manx in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein kann, spielen die Ernährung und das Idealgewicht eine wichtige Rolle für die Katzengesundheit.

  • Beschäftigung & Bewegung: Die Manx neigt zu hoppelnden Bewegungen, die den verkürzten Vorderbeinen zuzuschreiben sind. Demnach ist sie nicht die sportlichste Katze, sollte aber dennoch ein gesundes Maß an Bewegung und auch geistiger Forderung bekommen. Um die eingeschränkte Sprungfähigkeit zu überbrücken, sind übrigens kleine Treppen hilfreich.  

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Ernährung

Egal, ob Trocken- oder Nassfutter oder eine Mischung aus beidem: Ein hoher Fleischanteil ist auch für die Manxkatze ein absolutes Muss. Wichtig sind zudem die richtigen Nährstoffe, zu denen unter anderem Taurin gehört. Diesen Stoff können Katzen nicht selbst produzieren und müssen ihn demnach über die Nahrung aufnehmen.

Achten Sie gegebenenfalls darauf, dass das Futter keinen zu hohen Fettanteil hat, da die Manx nicht so gut zu Fuß ist und entsprechend länger braucht, um Fette zu verwerten. Sofern Sie möchten, können Sie sich auch an einer Barf-Ernährung versuchen, die Sie im Vorfeld mit Ihrem Tierarzt be- und absprechen sollten.


Wissenswert!

Getreide haben im Katzenfutter ebenso wenig verloren, wie künstliche Zusatz-, Aroma- und Konservierungsstoffe. Auch Zucker und Gewürze gehören nicht zu einer gesunden Katzenernährung. Achten Sie zudem darauf, dass die Nahrung nicht zu viel Salz enthält.


Haltung, Platzbedarf & Harmonie

Die Manx eignet sich nicht als Freigänger. Das liegt in erster Linie an ihrer körperlichen Konstitution. Da die Fellnase aufgrund des fehlenden Schwanzes und der unterschiedlich langen Beine weniger wendig ist als andere Katzen, fühlt sie sich in den eigenen vier Wänden am wohlsten. Das heißt aber nicht, dass der aktive kleine Racker nicht gerne spielt und klettert – ein großer Kratzbaum ist also definitiv eine gute Idee, über die sich Ihre neue Mitbewohnerin freuen wird.

Ebenfalls zu ihrem Glück werden katzensichere Außenbereiche beitragen. Hierbei kann es sich um einen Balkon, eine sichere Terrasse oder einen Garten handeln. In puncto Harmonie ist die Manx wahrhaft harmoniesüchtig und kommt nicht nur mit Artgenossen überaus gut zurecht, sondern auch mit kleinen Kindern und Hunden.

Erziehung & Zeitaufwand

Katzen sind intelligent und dabei zu unserem Leidwesen manchmal sehr eigensinnig. Gerne überhören sie auch Verbote, an die sie sich halten sollen. Dennoch lernen Katzen schnell, was erlaubt ist und was nicht. Dazu zählt natürlich, dass Sofa, Bett und Co. eine No Go-Area sind, wenn es um das Krallenwetzen geht.

Ein Tisch sollte zudem nicht als Schlaf- oder Essplatz genutzt werden, da letzteres schnell zu bettelnden Katzen führen kann, die sogar nicht Halt davor machen, auf Ihren Teller zu springen.

Da kleine Kätzchen erst mit einigen Monaten bei ihren neuen Lieblingsmenschen einziehen dürfen, müssen Sie sich in der Regel nicht mehr viel um die folgenden Punkte kümmern: Stubenreinheit und artgerechte Sozialisierung. Diese obliegen nicht nur der biologischen Katzenmama, sondern auch einem seriösen Züchter.

Pflege

Die Manx hat zwar ein sehr kurzes Fell, dieses ist jedoch sehr dicht. Das heißt, dass sie vor allem während des zweimal jährlich stattfindenden Fellwechsels Unterstützung durch Sie benötigt, also regelmäßiges Bürsten und Kämmen. Davon abgesehen, gilt die Manx als sehr pflegeleicht.

Dennoch sollten Sie die Ohren, Augen und das Mäulchen ebenfalls kontrollieren und gegebenenfalls auch reinigen, um Entzündungen vorzubeugen.

Gesundheit

Wir haben es bereits angesprochen: Als Stummelschanzkatzen zählen die Manx in Deutschland gemäß Tierschutzgesetz zu den sogenannten Qualzuchten, also den Rassen, bei denen auf die Hervorhebung bestimmter, charakteristischer Körpermerkmale mehr Wert gelegt wird, als auf die Gesundheit der Tiere. Ergo leidet die Manx unter bestimmten Krankheiten und Einschränkungen, und das teils schon als Kätzchen.

Zu den Krankheiten zählen:

  • Eine Fehlentwicklung der Wirbelsäule durch den fehlenden Schwanzwirbel. > Diese führt zu Einschränkungen in der Bewegung, im Gleichgewicht und der Kletterfähigkeit
  • Arthritis sowie Fehlbildungen an Organen, unter anderem der Blase und dem Darm

Zudem ist die Stelle am Hinterteil, an der der Schwanz sitzen würde, sehr empfindlich, da hier bei allen Katzen die meisten Nervenenden sitzen.

Achten Sie neben diesen Faktoren bitte auch auf die jährliche Routineuntersuchung durch den Tierarzt sowie regelmäßige Entwurmungen und Auffrischimpfungen gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und FeLV/Feline Leukämie.

Züchter

Bei der Manx spielen die Züchtungen bzw. die Verpaarung der Elterntiere eine wichtige Rolle und damit das Erbschema, das der Manx zugrunde liegt. Aufgrund des kleinen Genpools kommt es hier leider vermehrt zu Inzucht, die wiederum zu den oben genannten Erbkrankheiten führen kann.

Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass der Züchter belegen kann, dass die Eltern der Kätzchen frei von Erbkrankheiten sind. Zudem sollte er Ihnen alle relevanten Gesundheitstests und -zeugnisse vorlegen und mitgeben können. Auch der Erstimpfschutz sollte bereits durchgeführt worden sein, was aus dem Katzenpass ersichtlich ist.

Kostenpunkt

In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt die Manx als Qualzüchtung. Das heißt, dass sie hier weder gezüchtet, noch verkauft werden darf und auch der Besitz dieser Rasse ist strenggenommen nicht erlaubt. Möchten Sie dennoch, dass eine Manxkatze bei Ihnen einzieht, sollten Sie circa 800 Euro für die Anschaffung einkalkulieren.

Daneben fallen Kosten für die Erstausstattung an, zu der klassischerweise Futter, Futter- und Trinknäpfe, Spielzeug, Katzentoiletten und -streu sowie Kratzbäume zählen. Da die Manx aufgrund ihrer Disposition unter bestimmten Krankheiten und Einschränkungen leidet, macht der Abschluss einer Katzenversicherung Sinn, um die Tierarztkosten, die unweigerlich anfallen werden, in einem überschaubaren Rahmen zu halten.


Unser Tipp:

Beachten Sie bezüglich der Katzentoilette folgende Faustregel: Anzahl der Katze(n) + n, also eine Toilette mehr, als Katze(n) bei Ihnen leben.


Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?

Generell sollte man ja nicht vom Kauf einer bestimmten Katzenrasse abraten, aber die Manx zählt nun einmal zurecht zu den Qualzuchten – auch wenn der Stummelschwanz letztlich eine Laune der Natur ist bzw. war. Fakt ist, dass diese Rasse bereits als Kätzchen mit Einschränkungen zu kämpfen und zu leben hat.

Entscheiden Sie sich dennoch zum Kauf einer Manx, behalten Sie zunächst diese Information im Hinterkopf. Machen Sie sich zudem klar, dass hier Kosten auf Sie zukommen können, die schnell „durch die Decke gehen“ können.

Abgesehen von diesen beiden Punkten übernehmen Sie natürlich die Verantwortung für ein schnurrendes und liebenswertes Lebewesen, das mit dem Einzug unter Ihrem Schutz und in Ihrer Verantwortung steht. Seien Sie sich also zu 100 % sicher, dass Sie dieser Verantwortung gewachsen und auch willig sind, die ein oder andere Einschränkung Ihres Lebens liebend gerne in Kauf zu nehmen.

Haben Sie sich für eine oder auch zwei Manx entschieden, wünschen wir Ihnen viel Freude mit Ihrer neuen Mitbewohnerin.

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