Haltung

Hund und Katze aneinander gewöhnen

Ein Hund und eine Katze kuscheln und gewöhnen sich aneinander.

Die beiden sind wie Hund und Katze – sicherlich ist Ihnen dieser Ausspruch nicht fremd. Befinden sich besagte Vierbeiner in Ihrem Haushalt, wird es garantiert nicht langweilig und vermutlich wird es etwas Zeit brauchen, bis zwischen diesem ungleichen Paar Harmonie herrscht. Doch mit einigen Tipps und Tricks funktioniert die Zusammenführung von Hund und Katze viel besser.

Warum verstehen sich Hunde und Katzen nicht?

Hunde können Katzen nicht leiden, sagt man. Häufig werden Hunde und Katzen sogar als ewige Rivalen eingestuft. Doch das stimmt nicht ganz, vielmehr geht es bei der Begegnung von Hund und Katze darum, einige Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Der eigentliche Grund für diese scheinbare Abneigung ist die Tatsache, dass Ihr Hund die Katzensprache nicht beherrscht und umgekehrt ist es nicht anders. Dies können Sie bereits beobachten, wenn die beiden Haustiere erstmals aufeinandertreffen.

Zunächst ist die Freude groß, der Hund scheint den Neuankömmling ja doch zu mögen und wedelt begeistert mit dem Schwanz. Doch spätestens, wenn die Katze ein ähnliches Verhalten zeigt, werden Differenzen in der Körpersprache deutlich. Was für den Hund freudige Erregung symbolisiert, steht in der Schwanzsprache der Katze für Ablehnung und Angriffslust.

Ist das Kätzchen bei seinem Einzug dem bereits vorhandenen Vierbeiner wohlgesonnen, beginnt es intensiv zu schnurren. Für den Hund ähnelt das unbekannte Geräusch einem Knurren. Damit wird der Neuzugang unweigerlich falsch verstanden.

Nur wenn Welpen gemeinsam aufwachsen, scheint es keine sprachlichen Barrieren zu geben und Hund und Katze verstehen sich blind und können dicke Freunde werden.

Wie gewöhne ich meinen Hund an eine neue Katze?

Zugegeben, es wartet keine leichte Aufgabe auf Sie. Zunächst stehen Sie dem Misstrauen der Tiere gegenüber. Der neue Mitbewohner könnte ein potenzieller Fressfeind sein. Damit folgt Ihr Hund den Lehren der Evolutionsgeschichte. Sind die Tiere nicht an Katzen gewöhnt, kann ein ängstliches wie aggressives Verhalten auftreten.

Erwachsener Hund und junge Katze – was muss ich beachten?

Kommt eine junge Katze ins Haus, sollte dies für den Vierbeiner eine Bereicherung darstellen und keine Einbußen mit sich bringen. Behalten Sie den üblichen Tagesablauf bei. Achten Sie auf reguläre Fütterungs- und Spielzeiten und vergessen Sie auch das täglich Gassi gehen nicht.

Die junge Katze wird vermutlich vorurteilsfrei ihre neue Umgebung erkunden. Damit auch der Hund den neuen Mitbewohner als Rudeltier akzeptiert, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor.

Geben Sie dem Hund zunächst Gelegenheit, den Geruch der Katze aufzunehmen. Reiben Sie das Kätzchen mit der Hundedecke oder einem Kleidungsstück ab. Gut erzogene Hunde werden mit Geduld und Zuwendung relativ schnell lernen, dass jetzt ein Kätzchen zur Familie gehört.

Beachten Sie bei der Eingewöhnung, dass ein junges Kätzchen nur etwa 20 Zentimeter misst. Klein trifft auf Groß, Vorsicht ist geboten, wenn Sie das ungleiche Paar miteinander bekannt machen.

Folgende Tipps erleichtert das Kennenlernen:

  • Leinen Sie Ihren Hund an.
  • Ziehen Sie eine weitere Vertrauensperson hinzu.
  • Halten Sie Fluchtmöglichkeiten für die Katze offen.
  • Dehnen Sie das erste Zusammentreffen nicht unnötig aus. (maximal zehn Minuten)
  • Nach der ersten Begegnung gibt es für jedes Tier ein Leckerli als Belohnung

Junger Hund und erwachsene Katze – was muss ich beachten?

Ihr Welpe wird den neuen Spielkameraden vermutlich freudig erwarten. Bei einer älteren Katze kann sich dies jedoch komplett anders verhalten. Vermutlich haben Sie die Katze aus dem Tierheim und wissen nur wenig über ihr Schicksal. Leider prägen schlechte Erfahrungen mit Hunden so manches Katzenleben.

Lassen Sie die Tiere bei den ersten Begegnungen nicht unbeaufsichtigt. Ein junger Hund wird mit wedelndem Schwanz auf die Katze zulaufen. Ärger ist vorprogrammiert, denn die Katze deutet dies als aggressives Verhalten. Schnell sind die Krallen ausgefahren und der neue Mitbewohner wird zum Feind.

Geben Sie der Katze Gelegenheit, sich mit ihrem neuen Zuhause vertraut zu machen. Ist der Hund nicht anwesend, können die Tiere den Geruch in Ruhe aufnehmen und Futternapf und Katzenklo in Augenschein nehmen.

Beim ersten Kennenlernen ist der Geruch des Hundes den Katzen dann bereits vertraut. Die Katze ist noch fremd im neuen Zuhause, daher sollten Sie ihr immer einen Rückzugsort bieten. Am besten schaffen Sie einen Raum, wo der Hund keinen Zugang bekommt. Dann können Sie die Tiere schrittweise aneinander gewöhnen. Vergessen Sie dabei nicht, positives Verhalten zu belohnen und halten Sie Leckerli für Hund und Katze bereit.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Hunde und Katzen aneinander zu gewöhnen?

Am besten lassen sich Hund und Katze aneinander gewöhnen, wenn beide Tiere noch jung sind. Jungtiere gewöhnen sich am schnellsten an fremde Tierarten und begegnen ihnen vorurteilsfrei. Besitzen Sie einen ausgewachsenen Hund, sollte die Katze ein Alter von mindestens vier Monaten erreicht haben.

Worauf muss ich achten, wenn ich Hunde und Katzen zusammenführen möchte?

Bei der ersten Zusammenführung auf den Zufall zu setzen, wäre keine gute Idee. Wenn Hund und Katze sich erstmals begegnen, sollten Sie in jedem Fall mit dabei sein. Um Streitigkeiten zu unterbinden, bleibt der Hund zunächst angeleint.

Bei der Zusammenführung sollte eine zweite, dem Hund vertraute Person anwesend sein. Jeder kann sich dann gezielt um ein Haustier kümmern und dessen Reaktionen beobachten und überwachen.

Beobachten Sie Ihren Hund und unterbinden Sie abweisendes und aggressives Verhalten mit klar verständlichen Kommandos. Das erste Aufeinandertreffen stresst beide Tiere und sollte daher auf wenige Minuten beschränkt werden.

Beobachten Sie die Körpersprache beider Tiere. Mögliche Konflikte lassen sich dadurch frühzeitig erkennen und unterbinden. Vergessen Sie nicht, positives Verhalten zu belohnen.

Was sind No-Go‘s bei der Eingewöhnung?

Damit das erste Zusammentreffen zwischen Hund und Katze nicht in einem Fiasko endet und Sie stattdessen den Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben legen, sollten folgende Dinge vermieden werden:

  • Aufeinandertreffen ohne Vorbereitung (Wohnung erkunden, Geruch aufnehmen lassen)
  • Tiere beim ersten Aufeinandertreffen sich selbst überlassen
  • Aufregung, Stress, viele Besucher
  • Hektik und Trubel (viele Nebengeräusche)
  • keine Fluchtmöglichkeit für die Katze offenlassen
  • keine räumliche Trennung der Tiere in der Eingewöhnungszeit
  • Nervosität, Unruhe und Ungeduld zeigen

Wie kann ich die Wohnung für das neue Haustier anpassen?

Kommt eine Katze ins Haus, stehen Ihnen einige Veränderungen bevor. Hund und Katze brauchen nicht nur getrennte Fressnäpfe, sondern individuelle Bereiche als Rückzugsort.

Getrennte Futterstellen

Die Ernährung von Hund und Katze unterscheidet sich. Am besten fressen die Tiere zukünftig in separaten Räumen und natürlich aus verschiedenen Futternäpfen. Ist dies nicht möglich, versuchen Sie dennoch getrennte Futterplätze einzurichten.

Für die Katze können die Näpfe auch etwas erhöht positioniert werden. Dann kann der Neuankömmling entspannt fressen und der Hund hat keine Gelegenheit, zum Futterdieb zu werden.

Getrennte Rückzugsorte

Der Hund ist der Herr im Haus. Die Katze wird häufig als Eindringling erlebt. Dies kann in einem kleinen Raum problematisch werden. Besonders Katzen brauchen einen Ort, wo sie sich zurückziehen können und in Ruhe gelassen werden.

Ein separates Katzenzimmer wäre eine optimale Lösung. Ist dies nicht machbar, können auch Bereiche mit einem Kindergitter abgetrennt werden. Damit kann Ihr Hund den neuen Mitbewohner in Ruhe beobachten und Sie können ganz entspannt sein, denn die räumliche Trennung hält die sich noch fremden Tiere zunächst auf Abstand.

Jeder braucht sein eigenes Spielzeug

Hund und Katze spielen gern. Besonders wenn es sich um Jungtiere handelt, dürfen artgerechte Spielzeuge nicht fehlen.

Bei der Wahl des Lieblingsspielzeugs zeigen sich die Tiere durchaus wählerisch.

Lieblingsspielzeug von Hunden

  • Bälle
  • Seile
  • Kauknochen
  • Quietschspielzeuge
  • Wurfspielzeuge

Lieblingsspielzeug von Katzen

  • Bälle
  • Fellmäuse
  • Spielangeln
  • Laserpointer
  • Kratzspielzeug
  • Intelligenzspielzeug

Damit wird das bereits vorhandene Hunde-Spielzeug nicht ausreichen. Für die Katze sind separate Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen.

Wo und wie sollte der Erstkontakt zwischen Hund und Katze stattfinden?

Der Erstkontakt sollte bevorzugt in einem neutralen Raum erfolgen. Darin sollte sich kein Equipment der Tiere befinden. Bringen Sie Hund und Katze zusammen, wenn beide sich das Bäuchlein vollgeschlagen haben. Dann sind die Vierbeiner erfahrungsgemäß ausgeglichen und weniger angespannt.

Was kann ich machen, um den Erstkontakt zwischen Hund und Katze zu erleichtern?

Gehen Sie nicht zwanghaft zu Werke. Am besten klappt der Erstkontakt, wenn sich Hund und Katze ganz zwanglos annähern können. Der Hund wird angeleint und die Katze bleibt zunächst in ihrer Transportbox.

Nun heißt es warten, bis sich Mieze aus der Box traut und beide Tiere sich freiwillig näherkommen und beschnuppern. Sollte der Hund aggressiv werden, können Sie jederzeit eingreifen und durch die Leine den Abstand zwischen den Tieren vergrößern.

Wie sollte ich mich verhalten?

Die Zusammenführung von Hund und Katze ist ein spannender Moment. Dennoch ist es wichtig, dass Sie sich ruhig und neutral verhalten. Sind Sie aufgeregt und nervös, wird das den feinen Antennen der Tiere nicht entgehen.

Wie lange dauert es, bis sich Hund und Katze aneinander gewöhnen?

Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie spielen Charakter und Vorbelastung der Tiere eine Rolle. Hat eine Katze schlechte Erfahrungen im Umgang mit Hunden gemacht, kann es Monate dauern, bis ausreichend Vertrauen aufgebaut ist.

Besitzen die Tiere genügend Freiraum und eigene Rückzugsorte, wird ein entspanntes Kennenlernen erleichtert und nach etwa einer Woche sind die Fronten geklärt.

Welche Hunderassen verstehen sich besonders gut mit Katzen?

Wie gut das Zusammenleben klappt, hängt nicht zuletzt mit der Hunderasse zusammen.

Folgende Hunde verstehen sich besonders gut mit Katzen:

  • Deutscher Schäferhund
  • Labrador
  • Golden Retriever
  • Mops
  • Border Collie
  • Dackel
  • Cocker Spaniel

Was mache ich, wenn sich Hund und Katze nicht aneinander gewöhnen wollen?

Zunächst überstürzen Sie nichts und bewahren Sie Geduld. Abhängig von Rasse, Alter und Temperament der Tiere kann es Wochen bis Monate dauern, bis sich Hund und Katze aneinander gewöhnt haben.

Gelingt es jedoch nicht, hilft es nur, die Tiere auf Abstand zu halten. Wahrscheinlich haben die Katzen in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit Hunden gemacht. Holen Sie sich Rat bei Hundetrainern oder Tierpsychologen.

Hund und Katze sind sich nicht spinnefeind. Mit etwas Geduld und Sachverstand, wird es Frauchen gelingen, Hund und Katze gemeinsam als Haustiere zu halten und vielleicht sogar zu tierisch guten Freunden zu machen.

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