Training & Spiel

Erfolgreiches Schleppleinentraining: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ein Hund beim Schleppleinentraining mit seinem Besitzer.
Egal ob beim Hundetraining oder Hundesport: Eine Schleppleine ist ein wichtiges Hilfsmittel, damit Sie Ihrem Vierbeiner grundlegende Verhaltensweisen wie den Rückruf beibringen können. Worauf Sie beim Schleppleinentraining achten sollten, lesen Sie in diesem Beitrag.

Wann ist die Verwendung einer Schleppleine sinnvoll?

Eigentlich ist die Nutzung der Schleppleine für jeden Hund sinnvoll, der bereits leinenführig ist. Die Leinenführigkeit lässt sich mit einer Schleppleine nicht gut trainieren, da sie der Fellnase zu viele Freiheiten bietet. Will man sie kurz halten, muss man viel wickeln und hat ein paar Meter Leine in der Hand: Eine kurze Führleine ist für dieses Training deutlich besser geeignet.

Für alle anderen Trainingseinheiten eignet sich die Schleppleine aber gut. Sie bietet dem Hund viele Freiheiten, schafft aber trotzdem eine Verbindung zum Halter. Der hat weiterhin die Kontrolle und kann im Notfall eingreifen.

Vor allem mit jungen Hunden, Welpen und Jagdhunden kann man dank der Schleppleine gut trainieren, obwohl sie noch nicht oder nur teilweise abrufbar sind. Vor allem die Kleinen lernen auf diese Weise schnell, dass sie einen gewissen Radius einhalten müssen und sich nicht zu weit von ihrem Besitzer entfernen sollten.

Es ist also sinnvoll, schon einen Welpen an die Schleppleine zu gewöhnen. Natürlich sollte hier aber ein entsprechendes Modell mit kleinem Karabiner und dünner Schnur gewählt werden, damit die Leine kein zu hohes Gewicht hat und den kleinen Racker nicht behindert.

Vorteile einer Schleppleine

  • der Hund hat möglichst viel Bewegungsfreiraum
  • Rückrufkommandos und andere Befehle können gut trainiert werden
  • Sicherheit für Hund und Halter ist gegeben
  • auch ängstlichen Hunden oder solchen mit Jagdtrieb wird ein gewisser Radius ermöglicht
  • Bindung zwischen Mensch und Tier wird verstärkt
  • effektives Training schon für die Kleinsten möglich

Nachteile einer Schleppleine

  • Verletzungsgefahr für den Hund beim Spielen und Toben
  • Verletzungsgefahr für Herrchen und Frauchen, wenn der Hund losstürmt
  • das Training erfordert viel Aufmerksamkeit
  • Auf- und Abwickeln der Leine nötig
  • Leine wird durch den Dreck gezogen
  • Verwendung nur in Kombination mit einem Geschirr empfohlen

Eine Schleppleine hat besonders zu Trainingszwecken seine Daseinsberechtigung. Allerdings sollten Sie dabei gut auf die möglichen Risiken achten. Gerade verspielte Hunde können im Eifer des Spiels sich schnell verheddern und dabei ungewollte gefährliche Situationen auslösen. 

Die richtige Schleppleine für das Training wählen

Welche Schleppleine die richtige für deinen Hund ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wie normale Hundeleinen auch, gibt es diese in unterschiedlichen Längen und für verschiedene Gewichtsklassen, sodass die Fellnasen sich trotz Leine austoben und ordentlich schnüffeln können.

Die meisten Schleppleinen bestehen aus Nylon oder Biothane und sind flach gearbeitet. Es gibt auch runde Modelle, doch die dünnen Schnüre verknoten schnell und können ins Fleisch einschneiden, wenn der Hund sich darin einwickelt. Daher eignen sich dünne Leinen hauptsächlich für kleine Hunde und Welpen, die eine besonders leichte Leine brauchen.

Für große Hunde bieten sich die robusten Leinen aus Biothane an. Das pflegeleichte Material kann einfach mit Wasser abgewaschen werden und ist reißfest. Die preisgünstigeren Alternativen aus Nylon halten zwar ebenfalls ein hohes Gewicht aus, neigen aber durch das Schleifen über den Boden zu einem schnelleren Verschleiß und nehmen mehr Dreck auf.

Den Hund an der Schleppleine trainieren: Vorbereitung

Bevor du das Training mit der Schleppleine startest, beachte folgende Hinweise:

  • Die Leine sollte in Länge und Gewicht der Größe des Hundes angepasst sein. Karabiner und Material sollten für kleine Hunde nicht zu schwer sein und bei großen Hunden einiges aushalten können.
  • Eine Schleppleine ist immer mit einem Geschirr zu tragen. Ein Halsband in Kombination mit einer Schleppleine kann zu Verletzungen am Hals des Hundes führen, da durch den großen Radius enorme Kräfte wirken.
  • Beim Toben mit Tier oder Mensch wird die Schleppleine abgemacht. Durch die dünne Schnur kann es sonst zu Abschnürungen oder anderen Verletzungen kommen.
  • Achtung: Es bietet sich außerdem an, Handschuhe zu tragen. Wenn man keine Handschuhe trägt und der Hund mal losstürmt, kann die Leine schnell durch die Hände flutschen und das kann zu schmerzhaften Verletzungen an den Händen führen.

Wie läuft das Schleppleinentraining ab?

Die Schleppleine kann zum Trainieren unterschiedlicher Kommandos genutzt werden. Vor allem das Rückrufkommando kann gut mithilfe der langen Leine geübt werden. Außerdem lernt der Hund, dass er zwar einen großen Bewegungsradius hat, sich aber trotzdem an seinem Besitzer orientieren muss. Ihm werden Grenzen gesetzt, die er einzuhalten hat - nur so kann er weiter seine Freiheiten genießen.

Das Schleppleinentraining bietet eine effektive Methode, um Hunde zu trainieren und ihre Freiheit im Einklang mit klaren Regeln zu fördern. Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie du das Training Schritt für Schritt durchführen kannst, um beste Ergebnisse zu erzielen.

Phase 1: Gewöhnung an die Schleppleine

  • Halte die Schleppleine sicher in der Hand und lass deinen Hund den Bewegungsradius kennenlernen. Er sollte verstehen, wie weit er gehen kann, während du immer noch Kontrolle über ihn hast.
  • Übe das Rückrufkommando. Rufe den Namen deines Hundes und belohne ihn, wenn er sofort zu dir kommt. Dies kann mit Leckerlis oder Lob erfolgen.
  • Falls dein Hund nicht direkt reagiert, ziehe sanft an der Schleppleine oder wechsle die Richtung, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen und ihn zu dir zu bringen.

Phase 2: Kontrollierte Freiheit

  • Sobald dein Hund versteht, wie er sich innerhalb des Schleppleinenradius bewegen soll, lasse die Schleppleine über den Boden schleifen, so dass das Ende frei ist.
  • Trainiere weiterhin das Rückrufkommando, um sicherzustellen, dass dein Hund auch auf Distanz zuverlässig zu dir kommt.

Phase 3: Anonymes Schleppleinentraining

  • Verwende gelegentlich das "anonyme Schleppleinentraining", indem du sanft auf das Ende der Schleppleine trittst, um deinem Hund zu signalisieren, dass er immer noch mit dir verbunden ist und deine Aufmerksamkeit braucht.
  • Wiederhole regelmäßig das Rückruftraining, um sicherzustellen, dass dein Hund auch unter Ablenkung reagiert und zuverlässig auf dein Signal hin kommt.

Phase 4: Verlängerung der Schleppleine

  • Wenn das Training gut läuft und dein Hund zuverlässig auf deine Kommandos reagiert, kannst du die Schleppleine nach und nach verlängern oder letztendlich sogar ganz entfernen.
  • Verwende einen Karabiner, um ein kurzes Stück der Schleppleine am Geschirr deines Hundes zu befestigen. Dies gibt ihm das Gefühl der Sicherheit, weiterhin kontrolliert zu werden, während er mehr Freiheit genießt.

Häufige Fehler beim Schleppleinentraining

Beim Schleppleinentraining, einer effektiven Methode zur Erziehung von Hunden, sind einige häufige Fehlerquellen bekannt, die den Fortschritt behindern können. Ein bewusstes Vermeiden dieser Fehler ist entscheidend für den Erfolg des Trainings und die Entwicklung einer starken Bindung zwischen Hund und Halter.

1. Zu viel zu schnell verlangen

Ein weit verbreiteter Fehler beim Schleppleinentraining ist zu schnelles Fortschreiten durch die verschiedenen Phasen des Trainings. Dies kann dazu führen, dass der Hund überfordert wird und das Training als stressig empfindet. Jeder Hund hat sein eigenes Tempo, das respektiert werden sollte. Gehe in kleinen Schritten vor, damit dein Hund jede Phase des Trainings vollständig versteht, bevor du zur nächsten übergehst. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

2. Mangelnde Konsequenz und Geduld

Ein weiterer häufiger Fehler ist mangelnde Konsequenz und Geduld seitens des Halters. Konsistenz ist entscheidend beim Training jedes Hundes, insbesondere beim Schleppleinentraining. Wenn Regeln und Erwartungen inkonsequent durchgesetzt werden, kann der Hund verwirrt werden und das Training wird weniger effektiv. Es ist wichtig, klare Signale zu geben und Verhalten konsequent zu belohnen oder zu korrigieren, um dem Hund eindeutig zu zeigen, was gewünscht ist.

3. Falsche Anwendung der Leinenführung

Eine zu straffe Leinenführung kann den Hund einschränken und seinen Lernprozess behindern. Auf der anderen Seite kann eine zu lockere Leine den Hund dazu ermutigen, unerwünschtes Verhalten fortzusetzen, da er nicht korrekt geführt wird. Es ist wichtig, die Leine so zu handhaben, dass der Hund genügend Freiheit hat, um zu lernen, aber gleichzeitig sicher geführt wird, um die Kontrolle zu behalten.

Tipps und Tricks für erfolgreiches Schleppleinentraining

Um das Schleppleinentraining effektiv zu gestalten und die oben genannten Fehler zu vermeiden, gibt es einige bewährte Tipps und Tricks:

1. Belohnung und positive Verstärkung

Belohnung und positive Verstärkung spielen eine entscheidende Rolle beim Schleppleinentraining. Lob, Leckerlis oder Spielen als Belohnung für erwünschtes Verhalten helfen dem Hund, das gewünschte Verhalten zu verstehen und zu wiederholen. Positive Verstärkung fördert die Motivation und stärkt die Bindung zwischen Hund und Halter.

2. Kontinuierliche Übung und Wiederholung

Übung macht den Meister, und das gilt auch für das Schleppleinentraining. Regelmäßige und konsequente Übungseinheiten helfen dem Hund, das Gelernte zu festigen und seine Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Kurze, aber häufige Trainingseinheiten sind oft effektiver als lange, seltene Einheiten.

3. Umgang mit Ablenkungen und Herausforderungen erlernen

Hunde sind neugierige Tiere und können leicht von ihrer Umgebung abgelenkt werden. Ein wichtiger Teil des Schleppleinentrainings ist es, den Hund auf unterschiedliche Ablenkungen vorzubereiten und ihm beizubringen, sich auch in ablenkenden Situationen zu konzentrieren. Dies kann durch schrittweise Erhöhung der Ablenkung während des Trainings erreicht werden, beginnend mit einer ruhigen Umgebung und allmählich Fortschreiten zu anspruchsvolleren Situationen.

Muss der Hund ein Leben lang eine Schleppleine tragen?

Diese Frage lässt sich in den meisten Fällen mit einem „Nein“ beantworten. Die meisten Hunde sind durch das intensive Training nach einiger Zeit in der Lage, die Kommandos auch ohne Leine zuverlässig zu befolgen. Und das ist natürlich auch das Ziel des Rückruftrainings!

Doch wie immer gibt es ein paar Ausnahmen: Hunde mit einem ausgeprägten Jagdtrieb sollten, auch zu ihrer eigenen Sicherheit, nicht frei herumlaufen. Einige von ihnen werden nie zuverlässig abrufbar sein und immer Gefahr laufen, ihren Instinkten zu folgen. In diesen Spezialfällen ist die Schleppleine aber auch nichts Schlimmes - im Gegenteil: Sie bietet den Vierbeinern den größtmöglichen Freiraum, den sie sonst nicht genießen könnten.

Viel Erfolg beim Schleppleinentraining!

Wir hoffen, dass dir dieser Beitrag geholfen hat, einen Überblick über das Schleppleinentraining zu gewinnen und wie dieses zum Erfolg wird. Jetzt heißt es: Dranbleiben! Wir wünschen euch viel Spaß beim Training. 

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