Gesundheit & Pflege

Fellwechsel bei Katzen: Die besten Tipps für eine stressfreie Zeit

Ein Katzenbesitzer hält ein Büschel Katzenhaare der Katze neben ihm in der Hand, weil die Katze gerade im Fellwechsel ist.

Die Wohnung ist plötzlich voller Katzenhaaren? Es muss wohl wieder einmal Zeit für den Fellwechsel sein... Zweimal im Jahr wechseln Katze zwischen Sommer- und Winterfell. Eine anstrengende Zeit, sowohl für Katze als auch den Besitzer!

Denn nicht immer klappt es ganz problemlos mit diesem natürlichen Vorgang. Was es mit dem Fellwechsel auf sich hat und wie du deine Katze dabei unterstützen kannst, erklären wir dir in diesem Artikel.

Warum wechseln Katzen ihr Fell?

Katzen wechseln ihr Fell, um sich den Jahreszeiten anzupassen – sie haben also ein Winterfell und ein Sommerfell. Wird es kälter, ist ein dichteres Fell, inklusive Unterwolle, nötig, um den Katzenkörper optimal vor Kälte und auch Nässe zu schützen.

Wird es im Frühjahr wiederum wärmer, wird dieses Fell nicht mehr gebraucht, da es für zusätzliche Wärme und damit zu Stress für die Katze führen würde. Ergo wird das Fellkleid hier wieder ausgedünnt.

Hinzu kommt, dass Herbst und Winter ebenfalls dunkler sind, das Tageslicht also nicht so lange vorhanden ist, wie in Frühling und Sommer. Dadurch steigt der Melaninspiegel der Katzen und es wird mehr Fell produziert bzw. das Haarwachstum angeregt.

Das heißt für die meisten Katzenhalter, dass die Einsätze von Fusselrolle und Staubsauger während der Fellwechselzeit proportional zum Haarausfall der Katze steigen.

Ab wann bekommen Katzen ihr Winterfell?

Katzen bekommen ihr Winterfell, also ihr dichteres und wärmendes Fell für den Winter, je nach äußeren Bedingungen und ihrer genetischen Veranlagung. In der Regel beginnt die Entwicklung des Winterfells bei Katzen im Spätsommer oder frühen Herbst, wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken. Häufig erreicht der Fellwechsel im Oktober den Höhepunkt und die Katze zeigt sich in ihrer fluffigen Winterversion.

Ab wann bekommen Katzen ihr Sommerfell?

Jetzt fliegen die Haare: Sobald die Tage länger werden und die Temperaturen steigen, fangen Katzen an, ihr Winterfell zu verlieren. Dies geschieht normalerweise im Frühling zwischen März und Mai. Wenn der Frühling besonders warm ist, kann der Fellwechsel früher einsetzen als in kalten Jahren.

Gut zu wissen: Der Fellwechsel dauert in der Regel zwischen 6 und 8 Wochen. Katzen, die als reine Wohnungskatzen gehalten werden, haaren dabei übrigens weniger und der Fellwechsel ist auch schneller abgeschlossen. Das liegt daran, dass die Innentemperatur nicht so stark von den Jahreszeiten beeinflusst wird wie die Außentemperatur.

Anzeichen für den Beginn des Fellwechsels

Der Beginn des Fellwechsels wird häufig durch bestimmte Anzeichen deutlich. Dazu gehören:

  • vermehrtes Haaren, besonders während des Bürstens oder Streichelns
  • stumpfes oder struppiges Fell
  • Hautschuppen
  • vermehrtes Lecken oder Kratzen

Diese Symptome sind natürliche Vorgänge, die Katzen durchlaufen, um ihre körperliche Anpassungsfähigkeit an die Jahreszeiten zu unterstützen.

In welchem Alter hat eine Katze ihren ersten Fellwechsel?

Katzen beginnen nicht bereits als kleine Kitten mit dem Fellwechsel. Schließlich muss sich dieses erst noch richtig entwickeln, bevor dies geschehen kann. Der genaue Zeitpunkt ist nicht genau definiert, auch hängt er von der Felllänge der kleinen Mieze ab.

Handelt es sich um ein Kurzhaarkitten, findet der erste Fellwechsel früher statt als bei einem Langhaar-Kitten. Generell wird davon ausgegangen, dass der erste Wechsel des Fellkleides zwischen dem 6. und dem 12. Lebensmonat stattfindet.

Gibt es Katzenrassen, die weniger oder überhaupt nicht haaren?

Ja, solche Katzenrassen gibt es – bzw. es gibt genau eine, die überhaupt nicht haart, weil sie kein Fell hat: Die Sphynx-Katze. Diese Rasse ist komplett nackt und zählt unter anderem aufgrund dieser Tatsache und den damit einhergehenden gesundheitlichen Problemen zu den sogenannten Qualzuchten. Auch wenn Haare in der Wohnung nervig sein können: Überlegst du dir gerade erst, eine Katze anzuschaffen, entscheide dich dem Tier zuliebe lieber für eine haarende Mieze.

Eine weitere Katzenrasse, die wenig haart, ist die Siamkatze. Diese hat nicht nur ein sehr kurzes Fell, sondern auch weniger als andere Kurzhaarkatzen. Auch das Unterfell ist hier nur gering vorhanden. Ebenfalls pflegeleicht in puncto Fellwechsel und Haarausfall:

Welche Katzenrassen haaren besonders viel?

Natürlich gibt es ebenso Katzenrassen, die dies quasi wieder wettmachen und besonders viel haaren, wie beispielsweise die folgenden:

Interessant ist, dass sich hier eine Kurzhaarkatze versteckt, nämlich die Kartäuserkatze, während sich bei den wenig haarenden Katzen die türkische Angora-Katze in die Liste einreihen konnte. Von der Haarlänge lässt sich also nicht immer darauf schließen, wie viel die Katze während des Fellwechsels haart!

Typische Probleme beim Fellwechsel von Katzen

Leider geht der Fellwechsel nicht immer ohne Probleme vonstatten. Insbesondere Juckreiz, Appetitlosigkeit und Verknotungen tauchen immer wieder auf – hier erfährst du, was sich dagegen machen lässt.

Juckreiz während des Fellwechsels

Während des Fellwechsels können lose Haare auf der Haut liegen bleiben und zu Juckreiz führen. Das kann dazu führen, dass deine Katze sich vermehrt kratzt. Besonders bei Langhaarkatzen ist es wichtig, regelmäßig das Fell zu kontrollieren und lose Haare zu entfernen, um Juckreiz zu lindern. Eine Katzenbürste hilft dabei, diese herauszukämmen.

Katze frisst nicht während des Fellwechsels

Manche Katzen zeigen während des Fellwechsels vorübergehend eine geringere Appetitlust, vor allem im Frühjahr, wenn die Futteraufnahme generell zurückgeht. Auch Juckreiz, Verfilzungen oder Hautprobleme können ein Grund sein. Bis zu einem gewissen Grad ist das normal, doch deine Katze sollte nicht mehr als 24 Stunden lang gar nichts essen. Das kann schnell gefährlich werden! Hält die Appetitlosigkeit länger an, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam, um ernstere Ursachen auszuschließen.

Verfilzungen im Fell

Lose Haare können sich während des Fellwechsels mit festen Haaren verbinden und Verfilzungen bilden, besonders an Stellen wie den Beinübergängen und um den Körper herum. Verfilzungen können zu Hautirritationen, Entzündungen und sogar zu Parasitenbefall führen. Auch hier ist regelmäßiges Bürsten und Pflegen des Fells ist wichtig, um Verfilzungen zu vermeiden. Sollten bereits Verfilzungen vorhanden sein, ist es oft notwendig, diese vorsichtig zu entwirren oder zu herauszuschneiden, um die Gesundheit der Haut zu erhalten.

Diese Tipps helfen dir, die häufigsten Probleme während des Fellwechsels zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln, damit deine Katze sich wohl fühlt.

Wie kann ich meine Katze beim Fellwechsel unterstützen?

Regelmäßige Pflegeeinheiten für deine Katze sind ein guter Weg, um diese zu unterstützen. Das gilt natürlich nicht nur für die jeweilige Phase, in denen sie ihr Fell wechselt, hier aber verstärkt und am besten täglich.

Bürsten und Kämmen entfernt nicht nur die losen Haare und die, die noch ein wenig festsitzen. Es regt auch die Durchblutung der Haut an und kann ebenso bei Schuppen wirksam sein. Nicht zu vergessen ist, dass durch diese bürstenden Streicheleinheiten die Bindung zwischen dir und deiner Mieze gestärkt werden kann.

Biete deiner Katze regelmäßig hochwertiges Katzenfutter an und achte darauf, dass sie genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Auch das unterstützt eine gesunde Haut.

Neben klassischen Fellpflegeprodukten helfen insbesondere diese Mittel, um deiner Katze in dieser Zeit unterstützend zur Seite zu stehen:

  1. Katzengras: Dieses hilft gegen eine zu hohe Ansammlung von Katzenhaaren im Magen der Katze.
  2. Futterzusätze: Dazu zählt unter anderem Lachsöl, das für ein natürliches Ausscheiden der Haare sorgt und ein gesundes Fellwachstum unterstützt.
  3. Spezielles Katzenfutter: Es gibt sogenanntes Anti Hairball Katzenfutter, die ebenfalls unterstützend beim Ausscheiden von Haaren wirken. Ebenfalls unterstützen kann Futter, das reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist.
  4. Fisch: Dieser ist – wie das o.g. Futter – reich an Omega-Fettsäuren. Diese Nährstoffe sind nicht nur gut für Haut und Haar, sondern auch für das Immunsystem der Katzen.

Unser Tipp: Wenn du eine passende Bürste suchst, kann der Furminator eine gute Wahl sein. Er ist besonders effektiv, um das Unterfell auszukämmen. Es gibt ihn in der Kurzhaar-Variante und in der Langhaar-Variante:

Damit kann ebenfalls erreicht werden, dass der Haarausfall sich verringert und weniger Haarballen entstehen.

Natürlich wirst du den zweimal jährlich stattfindenden Haarverlust nicht gänzlich stoppen können. Aber mit diesen unterstützenden Maßnahmen kannst du deinem schnurrenden Liebling das Leben in dieser Zeit ein wenig leichter machen – und das im doppelten Sinne.

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