Unterwegs

Katzengeschirr - für den artgerechten Auslauf der Katze

Eine Katze mit roten Katzengeschirr.

Leben Sie in einer verkehrsreichen Gegend, besteht für Katzen ein hohes Risiko, unter die Räder zu kommen. Ein Ausflug mit „ihrem“ Menschen schützt sie davor. Damit sie dabei nicht Reißaus nehmen, empfiehlt sich ein ausbruchsicheres Katzengeschirr. Ebenfalls kann es zum Einsatz kommen, wenn Sie mit Ihrem Stubentiger zum Tierarzt gehen.

Welche Arten von Katzengeschirren gibt es?

Bei einem Katzengeschirr gibt es zwei unterschiedliche Varianten. Das klassische Modell besteht aus zwei Nylon- oder Silikonriemen. Sie liegen um Hals und Brust des Haustieres. An dem Geschirr bringen die Katzenhalter eine Leine an, um mit ihrem Stubentiger spazieren zu gehen. Formabhängig erfolgt eine weitere Untergliederung in Achter- und H-Geschirr.

Neben dem Klassiker steht ein Soft-Katzengeschirr zur Auswahl. Dieses umschließt Hals und Brust der Tiere mit einem durchgängigen Stoffstück. Im Vergleich zu einem Riemengeschirr ist es ausbruchssicherer. Da der Stoff nicht einschneidet, erweist sich das Softgeschirr als bequeme Alternative zu den Riemen.

Ist ein Katzengeschirr ausbruchssicher?

Wie ausbruchssicher das Geschirr für die Mieze ist, hängt von dessen Form und Verarbeitung ab. Klassische Varianten bestehen aus jeweils einem Riemen um Hals und Brust. Eine gelenkige Katze kann sich aus diesen herauswinden und damit der für sie lästigen Enge entfliehen.

Um das zu verhindern, kommen Sicherheitsgeschirre zum Einsatz. Auch hierbei handelt es sich um ein Riemengeschirr. Im Gegensatz zu den klassischen Varianten besitzt dieses jedoch einen zusätzlichen Bauchriemen. Der zusätzliche Gurt macht es dem Stubentiger unmöglich, sich selbstständig von dem Geschirr zu befreien. Damit gilt das Sicherheitsgeschirr als ausbruchsicher.

Welche Vor- und Nachteile bringt ein Katzengeschirr mit sich?

Mit der Katze wie mit einem Hund „Gassi“ zu gehen, erweist sich als aussichtsloses Unterfangen. Eine klassische Leine am Halsband stellt für die schlauen Haustiere kein Hindernis dar. Um sie am Davonlaufen zu hindern, braucht es ein Katzengeschirr. Die Modelle besitzen mehrere Vorteile:

  • sie ermöglichen einen artgerechten Ausflug mit der Katze
  • das gemeinsame Spazieren schützt das Haustier vor anderen Verkehrsteilnehmern
  • Katzengeschirre erlauben kranken Katzen einen sicheren Freigang
  • sie erlauben es, die Katze auf Reisen mitzunehmen

Allerdings können schlechtsitzende Geschirre ein Sicherheitsrisiko darstellen. Ebenso kommt es vor, dass sich die Haustiere strikt gegen das ungewohnte Engegefühl wehren. In dem Fall ergibt es Sinn, über eine Alternative zum Katzengeschirr wie einen Katzenrucksack nachzudenken.

Wie finde ich die richtige Größe beim Katzengeschirr?

Das Geschirr soll die Katze von einer Flucht hindern, ihr jedoch ausreichend Bewegung ermöglichen. Demnach sollte es den Katzenkörper eng umschließen, aber nicht einschneiden oder die Atmung des Tieres beeinträchtigen. Die richtige Größe bringen Sie in Erfahrung, wenn Sie Hals- und Bauchumfang der Katze messen. Achten Sie darauf, dass zwischen Maßband und Haut des Stubentigers zwei Finger passen.

Kleine Katzen brauchen im Schnitt einen Brustumfang von 20 bis 35 Zentimetern; da bietet sich ein Katzengeschirr für Kitten an. Bei ausgewachsenen Tieren liegt er zwischen 35 und 60 Zentimetern. Mit den entsprechenden Maßen suchen Sie nach einem Katzengeschirr, das der Mieze passt. Die Mehrzahl der Modelle besitzt Verstellmöglichkeiten, um die Größe individuell an den Katzenkörper anzupassen.

Worauf sollte ich bei einem Katzengeschirr achten?

Neben der Größe spielen bei einem Geschirr für die Katze weiche und gleichzeitig strapazierfähige Materialien eine Rolle. Diese sollten die Haut der Haustiere nicht reizen oder unangenehm einschneiden. Nylon und Silikon gehören zu den häufig verwendeten Stoffen. Eine leichte Elastizität verbessert die Bewegungsfreiheit der Stubentiger.

Viele Katzengeschirre besitzen mehrere Reflektoren im Brustbereich sowie an den seitlichen Gurten. In der Dämmerung reflektieren diese das Licht von Autoscheinwerfern. Sie verbessern dadurch die Sichtbarkeit der Katze und deren Sicherheit während eines Ausflugs.

Wie lege ich der Katze das Geschirr richtig an?

Wie Sie Ihrer Mieze das Katzengeschirr anlegen, hängt von seiner Art ab. Bei der klassischen Variante, dem Achter- oder Riemengeschirr, finden Sie heraus, welche Schlaufe um Hals und welche um die Brust gehört. Die kleinere Halsschlaufe besitzt oft keine separate Öffnung. Sie wird über den Kopf der Katze gestülpt.

Anschließend legen Sie ihr den Brustgurt um und verschließen ihn. Der Steg, die Verbindung zwischen beiden Schlaufen, sollte auf dem Rücken des Stubentigers liegen.

Das Anlegen eines H-Geschirrs mit Hals- und Brustgurt mit Öffnung funktioniert ähnlich. Allerdings verschließen Sie die Halsschlaufe eher wie ein Halsband. Entscheiden Sie sich für ein Sicherheitsgeschirr, legen Sie der Katze den zusätzlichen Bauchgurt an.

Bei einem Softgeschirr müssen zunächst die Beine des Stubentigers durch die entsprechenden Öffnungen gelangen. Anschließend führen Sie das Stoffstück um den Katzenhals und verschließen es am Rücken des Tieres. Die Mehrzahl der Katzengeschirre besitzt am Steg oder am geschlossenen Rückenbereich einen D-Ring, um eine Leine darin einzuhaken.

Wie gewöhne ich die Katze an das Geschirr?

Um die Katze an das Katzengeschirr zu gewöhnen, brauchen Sie Geduld. Die meisten Stubentiger wollen sich der ungewohnten Enge nicht kampflos ergeben. Zwang führt bei ihnen zu Stress und schürt die Angst vor dem Geschirr. Die bessere Alternative besteht darin, die Katze spielerisch an das neue Accessoire zu gewöhnen. Geben Sie ihr ausreichend Zeit, um dieses zu beschnuppern oder mit den Zähnen und Pfoten zu untersuchen.

Anschließend legen Sie der Katze das Geschirr langsam und vorsichtig an. Lässt sie es sich gefallen, loben Sie sie mit Leckerlies und Streicheleinheiten. Wehrt sie sich gegen das Riemengeschirr, sollten Sie es abnehmen und den Vorgang zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.

Erst wenn die Mieze ihr Geschirr ruhig akzeptiert, kann der Ausflug beginnen. Zunächst sollte dieser in der Wohnung stattfinden, damit sich das Haustier mit dem Tragegefühl des neuen Accessoires vertraut macht. Später folgt der erste Gang in den Garten oder auf die Straße. Die Aussicht, ins Freie zu gelangen, kann auf lange Sicht zu mehr Akzeptanz des Katzengeschirrs führen.

Was ist besser: Halsband oder Katzengeschirr?

Ob Halsband oder Geschirr für die Katze die bessere Wahl darstellen, ist situationsabhängig. Gehen Sie mit Ihrem Haustier spazieren, empfiehlt sich das ausbruchsichere Katzengeschirr. Bei einem Freigang allein reicht das schlichte Katzenhalsband aus.

Ohne Aufsicht sollten die Tiere aus Sicherheitsgründen kein Geschirr tragen. Da sie sich nicht selbstständig daraus befreien können, erweist es sich als lebensgefährliches Risiko, wenn sie daran hängen bleiben. Im Gegensatz zu guten Katzenhalsbändern besitzen sie keinen Sicherheitsverschluss, der sich bei einem Ruck automatisch öffnet.

Wie und wann sollte ich das Katzengeschirr reinigen?

Wie oft Sie das Geschirr Ihrer Katze reinigen, hängt mit dem Verschmutzungsgrad zusammen. Bei einem Ausflug durch Matsch und Schlamm sollte die Reinigung direkt im Anschluss erfolgen. Das verhindert, dass der Schmutz antrocknen kann und unter Umständen Materialschäden verursacht. Ebenso empfiehlt sich eine grobe Reinigung des Katzengeschirrs, wenn Sie mit Ihrem Stubentiger in den Regen geraten.

Bedenken Sie, dass Katzen beim Putzen und Spielen auch das Geschirr anlecken oder mit den Zähnen daran zupfen. Damit sich daran keine Bakterien sammeln können, empfiehlt sich bei regelmäßigem Einsatz eine Reinigung einmal im Monat. Bei den meisten Modellen reicht es, sie mit einem feuchten Tuch und schonendem Reinigungsmittel zu behandeln. Softgeschirre können Sie teilweise auseinanderbauen und das Stoffteil in der Waschmaschine säubern.

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