Rassen

Lykoi

Eine Katze der Rasse Lykoi.

Sie sieht aus wie ein kleiner Werwolf, ist aber bei Weitem nicht so schauderhaft. Die anhängliche Lykoi entstand aus einer Mutation und gehört zu den seltensten Katzenrassen überhaupt. Warum es so schwer ist, eines der verspielten und intelligenten Kätzchen zu erlangen und was es sonst noch über diese Rasse zu wissen gibt, erfahren Sie in unserer Rassenvorstellung.

Steckbrief Lykoi

  • Rasse: Lykoi
  • Herkunft: Tennessee (USA)
  • Gewicht: zwischen 3,2 bis 4,5 Kilogramm
  • Größe: klein bis mittelgroß
  • Alter: Schätzungen zufolge zwischen 13 und 15 Jahren
  • Charakter: sehr anhänglich, neugierig, intelligent und menschenbezogen
  • Fell und Farbe: schwarz-gestricheltes, dünnes und struppiges Fell mit kahlen Stellen
  • Pflege: pflegeleicht, nur gelegentliches Bürsten notwendig
  • Bewegungsdrang: mäßig
  • Besonderheiten: ändert beim Fellwechsel die Farbe

Herkunft / Zucht

Die Lykoi gehört zu den weltweit seltensten Katzenrassen. Sie entstand in den USA, wo Thomas Gobble und seine Frau Brittney im Jahr 2011 zwei Kätzchen dieser Rasse adoptierten. Der Tierarzt und seine Frau hatten sie 2010 von der Sphynx-Züchterin Patti Thomas erhalten. Die Kätzchen trugen einen Gendefekt in sich. Auch die späteren Kitten wiesen das typische Aussehen der heute bekannten Lykoi auf.

Zunächst wurde die Zucht nur aus wissenschaftlichen Gründen vorangetrieben. Dabei hat man herausgefunden, dass das Lykoi-Gen rezessiv vererbt wird. Das Gen muss also bei beiden Elterntieren vertreten sein.

Der Name der Katzenrasse entwickelte sich aus dem Wort "Lykos", welches mit "Wolf" übersetzt werden kann. Schuld an dieser Bezeichnung ist ihr Aussehen, welches in etwa dem typischen Werwolf gleicht. Dabei hat diese Katzenrasse, abgesehen von ihrem Äußeren, nichts mit der Schauergestalt gemein.

Die Katzenrasse ist bei der amerikanischen TICA (The International Cat Association) inzwischen als Rasse anerkannt.

Aussehen

Der Körperbau einer Lykoi ist kompakt und ähnelt der Sphynx. Sie hat einen länglichen und geschmeidigen Körper mit langen Beinen. Der Kopf ist markant und keilförmig. Ihre Ohren sind groß und laufen spitz zu.

Das sogenannte Lykoi-Gen entsprang einer Genmutation, die den Fellwechsel schneller vorantreibt, als es für eine Kurzhaarkatze typisch ist. Das bedeutet, dass das Fell rascher ausfällt und die nachwachsenden Haare keine Pigmentierung aufweisen. Dadurch entsteht die typisch schwarz-gestrichelte Fellfarbe, die auch als "roan" bezeichnet wird.

Gut zu wissen: Bei der Geburt besitzt die Lykoi eine schwarze Fellfarbe und ist stark behaart.

Zwei Wochen nach der Geburt verliert sie schließlich die ersten Haare im Bereich des Kopfes und am Bauch. Danach folgt die Behaarung auf den Ohren, den Beinen und dem Schwanz, sodass immer mehr kahle Stellen zum Vorschein kommen.

Besonders schaurig wirkt die Lykoi wahrscheinlich im Gesicht. Hat die Lykoi das Erwachsenenalter erreicht, fallen rund um Nase, Augen und Maske sämtliche Haare aus. Dort und an den Pfoten bleibt die Haarlosigkeit ihr Leben lang bestehen.

Die Lykoi wird aktuell vorwiegend in Schwarz gezüchtet. Dazu besitzt sie gelbe Augen, was das Bild des kleinen Werwolfs noch untermauert. Allerdings werden vor allem in den USA auch andere Fellfarben gezüchtet. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Genpool Schritt für Schritt erweitert werden soll und hierzu Katzen eingekreuzt werden, die eine andere Fellfarbe besitzen.

Bemerkenswert ist außerdem, dass die Lykoi mit jedem Fellwechsel eine andere Farbnuance annehmen kann. Mal ist sie heller, mal wirkt sie dunkler.

In Bezug auf das Geschlecht unterscheiden sich Kater und Katze vor allem durch ihr Gewicht voneinander:

  • Katzen bringen es auf ein Gewicht von etwa 3,2 Kilogramm.
  • Kater können dreieinhalb bis viereinhalb Kilogramm auf die Waage bringen.

Charakter

Ihr Ruf als Werwolfkatze lässt vermuten, dass die Lykoi kratzbürstig ist, doch das Gegenteil ist der Fall. So gilt diese Katzenrasse als:

  • äußerst verschmust und anhänglich
  • intelligent und clever
  • mitteilungsbedürftig
  • verspielt
  • gesellig

Die Lykoi hält sich sehr gerne in der Nähe ihrer Bezugspersonen auf und verfolgt diese, sofern man es ihr erlaubt, sogar bis auf die Toilette.

Lebenserwartung

Da es sich bei der Lykoi um eine sehr junge Katzenrasse handelt, gibt es keinerlei Beobachtungen, was ihre Lebenserwartung angeht. Da sie jedoch von einer Kurzhaarkatze abstammt, ist eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren möglich.

Ausgewachsen ist diese Hauskatze mit etwa einem Jahr bzw. spätestens dann, wenn sämtliche Haare rund um Nase, Maske und Augen ausgefallen sind.

Ernährung

In Bezug auf die Ernährung stellt die Lykoi keine besonderen Ansprüche an ihren Besitzer. Trotzdem sollte man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigen. Gerade weil die Mutation dieser Katzenrasse hauptsächlich mit der Haut zu tun hat, sollte man ihr kein Futter geben, welches möglicherweise Allergien auslöst. Zutaten wie Soja oder Getreide sollten nicht enthalten sein.

Die folgenden Eigenschaften sprechen für ein ausgewogenes und gesundes Katzenfutter:

  • Der Fleischanteil ist möglichst hoch. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Muskelfleisch.
  • Das Futter enthält alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe sowie Taurin.
  • Es werden keinerlei Nebenerzeugnisse im Futter verwendet.

Selbstverständlich ist es auch möglich, die Lykoi zu Barfen. Doch sollte der zukünftige Besitzer sich zunächst eingehend darüber informieren, wie hoch der Energie-, Vitamin- und Mineralstoffbedarf der Katze ist. Tierärzte und Ernährungsexperten im Bereich Katzenfutter helfen hierbei gerne weiter.

Bei Futter-Fertigprodukten ist es wichtig, dass diese keinerlei Zucker enthalten und auf die Verwendung von Farb- und Konservierungsstoffen verzichtet wird.

Haltung & Platzbedarf

Die Lykoi wird aufgrund ihrer Seltenheit am besten als Wohnungskatze gehalten. Abgesehen davon sollte die Katze nicht herausgelassen werden, da das schüttere Fell und die fehlende Unterwolle die Katze nur bedingt vor Kälte schützt. Bei einer Wohnungshaltung ist es vor allem wichtig, ihr genügend Beschäftigung zukommen zu lassen. Ein Artgenosse, der nicht zwingend derselben Rasse entstammen muss, ist unabdingbar.

Beschäftigung ist für diese Katzenrasse das A und O. Dementsprechend benötigt sie eine gute Auswahl an geeignetem Katzenspielzeug. Intelligenzspielzeug wird ebenfalls sehr gerne angenommen.

Daneben hält die Lykoi auch gerne ihre Ruhezeiten ein. Hierfür ist es wichtig, genügend Liegemöglichkeiten einzurichten. Diese sollten sich möglichst an Stellen befinden, wo sie den vollen Überblick auf die Umgebung hat. Generell ist es sinnvoll, wenn die Wohnung eine gewisse Größe aufweist. So wird es dieser verspielten Katzenrasse nicht langweilig.

Wird ein Freigang auf dem Balkon ermöglicht, ist eine Absicherung mittels Katzennetz notwendig. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Lykoi wegläuft, ist zwar sehr gering, doch eine gewisse Sicherheit sollte stets vorhanden sein.

Harmonie

Dank ihres anschmiegsamen Charakters legt die Lykoi großen Wert auf Harmonie in der Familie. Sie versteht sich sowohl mit Kindern als auch mit anderen Haustieren. Abseits des Menschen hat sie jedoch am liebsten Kontakt zu einem oder mehreren Artgenossen. Dementsprechend sollte die Anschaffung einer zweiten oder möglicherweise auch dritten Katze nicht abgelehnt werden.

Die Lykoi ist sehr mitteilungsbedürftig und eigentlich ein ständiger Begleiter im Haushalt. Sie hat nicht einmal Scheu vor dem Badezimmer. Dort setzt sie sich als Gesellschaft gerne auf den Rand der Badewanne und verfolgt still das Geschehen.

Zeitaufwand

Für diese Hauskatzenrasse ist es wichtig, dass der Besitzer nicht zu viel unterwegs ist. Die Lykoi schätzt die Gesellschaft und leidet, wenn ihre Bezugsperson nicht anwesend ist. Sie ist daher vor allem für Menschen geeignet, die eine eingehende Beschäftigung mit ihrem Haustier schätzen.

Erziehung

Dank ihres wohlwollenden Charakters ist die Erziehung der Lykoi relativ einfach. Wenn es darum geht, dass sie gewisse Räume nicht betreten darf, wird es allerdings schwierig. Denn wie bereits erwähnt, verfolgt sie ihren Besitzer auf Schritt und Tritt.

Neben dem normalen Spiel ist die Lykoi auch für das Erlernen von Tricks zu haben. Sie hat sehr viel Freude daran, etwas Neues zu lernen. Clickertraining ist dank ihrer Aufgeschlossenheit ebenfalls möglich.

Pflege

Das Fell der Lykoi gilt als sehr pflegeleicht. Allerdings haart sie das ganze Jahr über. Es empfiehlt sich, sie regelmäßig zu bürsten. Hierbei ist es sinnvoll, eine weiche Bürste zu benutzen und sie ganz vorsichtig zu kämmen. Die Pflegeroutine wird ihr am besten bereits als Kätzchen vermittelt. Durch ihre anlehnungsbedürftige Art fällt dies jedoch nicht besonders schwer.

Gesundheit

Rassen, die aufgrund einer Genmutation entstanden sind, stehen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen stets in der Kritik. Oftmals werden diese Rassen hierzulande auch als Qualzucht bezeichnet.

Bei der Lykoi gibt es allerdings eine Besonderheit: Sie wurde während der ersten Jahre der Züchtung immer wieder spezialisierten Dermatologen im Bereich der Tiermedizin vorgestellt. Hierbei wurde festgestellt, dass die Mutation zwar zu einer Einschränkung der Haarfolikel führt, dies der Katze jedoch keinerlei gesundheitliche Nachteile bringt.

Zudem wird bei der Zucht stets darauf geachtet, dass immer wieder normale schwarze Hauskatzen eingekreuzt und so der Genpool erweitert wird. Somit gilt die Lykoi als relativ gesund. Rassetypische Erkrankungen sind nicht bekannt.

Durch das schüttere Fell kann es vorkommen, dass Flöhe und Zecken sowie andere Insekten leichteren Zugang zur Haut haben. Infektionskrankheiten können ebenfalls vorkommen, wie bei anderen Rassekatzen auch. Um den Schutz zu erhöhen, nimmt man am besten die regulären Impfungen und andere Schutzmaßnahmen in Anspruch.

Züchter

Weltweit gibt es etwa 30 Züchter, die sich auf die Rasse Lykoi spezialisiert haben. Wer sich für diese Rasse entschieden hat, muss möglicherweise einen weiten Weg einplanen. Innerhalb der USA ist diese Rasse sehr viel weiter verbreitet als innerhalb Europas.

Bei der Wahl des richtigen Züchters sollten Interessenten in jedem Fall auf die Elterntiere achten. Zudem ist es immer sinnvoll, den Züchter über den gesundheitlichen Status seiner Tiere zu befragen.

Fakt: Weltweit gibt es insgesamt nur wenige hundert Lykois.

Umso schwieriger ist es auch, ein Kitten der seltenen Katzenrasse zu erwerben. Es kann also eine Weile dauern, bis man den richtigen Züchter gefunden hat.

Kostenpunkt

Ein Kitten kostet aufgrund der Seltenheit etwa 2.000 Euro. Die Kosten für ihre Haltung unterscheiden sich jedoch nicht grundlegend von denen anderer Katzenrassen.

Bei der Neuanschaffung fallen die generellen Kosten für Kratzbaum, Spielzeug, Näpfe, Trinkbrunnen sowie Decken und Liegemöglichkeiten an. Hier kommt zu Beginn der Haltung ein niedriger, dreistelliger Betrag zustande.

Welche Überlegungen sind notwendig, wenn ich mir eine Lykoi Katze zulege?

Wer sich zur Anschaffung dieser Katzenrasse entschließt, muss zunächst mit erhöhten Kosten rechnen. Diese betreffen nicht nur die Anschaffung selbst, sondern auch den Besuch beim Züchter, der sich möglicherweise nicht einmal in Europa befindet.

Ein weiterer Faktor ist die Zeit. Ist man berufstätig, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man für die Katze genügend Zeit zur Beschäftigung aufbringen kann. Letzten Endes sollte auch überlegt werden, ob die Anschaffung einer weiteren Katze in Frage kommt, um der Lykoi die nötige Gesellschaft zu verschaffen.

Alle Katzenrassen von A-Z

Weiterlesen

Eine Katze der Rasse York Chocolate.
Eine Katze der Rasse Cymric.