Ernährung
Neufundländer benötigen eine eiweißreiche Ernährung. Der wichtigste Protein-Lieferant ist Fleisch. Zu etwa 70 Prozent sollte die Ernährung des Hundes aus Fleisch bestehen. Sie können dabei hochwertiges Trocken- und Nassfutter verabreichen oder sich für das BARFEN entscheiden. Diese artgerechte Rohfütterung ist der ursprünglichen Ernährung der Tiere angepasst und basiert auf folgenden Komponenten:
- rohes Muskelfleisch
- Innereien
- Gemüse
- Vitamine und Mineralstoffe als Supplemente
Tipp:
Um Mangelerscheinungen auszuschließen, sollten Anfänger bei dieser Ernährungsmethode einen Tierarzt zurate ziehen und sich einen Ernährungsplan aufstellen lassen.
Der Anteil von Obst und Gemüse in der Futtermenge sollte zwischen 20 und 30 Prozent betragen. Getreide ist dagegen weniger relevant. Geringe Mengen sind vollkommen ausreichend. Achten Sie darauf, dass dem Neufundländer stets frisches Trinkwasser zur Verfügung steht.
Haltung und Platzbedarf
Mit einem Neufundländer holen Sie sich einen kräftigen Naturburschen ins Haus. Für eine kleine Stadtwohnung ist der große Vierbeiner definitiv nicht geeignet. Die Hunde beanspruchen nicht nur ausreichend Platz, sie werden auch ihre Spuren in der Wohnung hinterlassen. Wer sehr großen Wert auf Sauberkeit legt, wird mit einem Neufundländer als Mitbewohner vermutlich mehrmals täglich zu Eimer und Putzlappen greifen müssen.
Der Neufundländer benötigt Auslauf im Freien. Damit ist nicht der Spaziergang durch die Innenstadt gemeint, sondern das Toben und Spielen in der Natur, gekrönt von einer Runde Schwimmen. Ein Grundstück mit großem Garten in Seenähe wäre für diese Rasse das Hunde-Paradies.
Lange Spaziergänge sind für den Neufundländer nicht ausschlaggebend, vielmehr stellt die Gelegenheit zum Schwimmen den primären Aspekt dar. Planen Sie daher regelmäßig Ausflüge zum See ein oder verbringen Ihren Urlaub mit Hund am Meer. Hundestrände sind in den meisten Touristenorten vorhanden und ausgewiesen. Ist die Saison vorüber, werden die meisten Strände auch für Vierbeiner freigegeben.
Harmonie
Harmonie ist mit einem Neufundländer an Ihrer Seite Programm. Die Tiere sind liebevoll, sanftmütig und ausgeglichen. Sie pflegen eine enge Beziehung zu ihren Menschen und sind die idealen Familienbegleiter.
Trotz seiner ruhigen Art, kann sich der Neufundländer als Wachhund beweisen, wenn er seine Familie in Gefahr wähnt. Dabei treffen die Tiere nicht selten recht eigensinnige Entscheidungen. Die intelligenten und äußerst sensiblen Vierbeiner brauchen bereits als Welpen eine liebevolle sowie konsequente Führung.
Für ein harmonisches Zusammenleben sind viel Zeit und Zuwendung wichtige Eckpfeiler. Dazu gehören lange Spaziergänge und die Möglichkeit schwimmen zu gehen.
Zeitaufwand
Die Neufundländer brauchen Zeit und Aktivität. Am wohlsten fühlen sich die Hunde in unternehmungslustigen Familien, die sich nicht scheuen, bei Wind und Wetter nach draußen zu gehen. Als Arbeits- und Rettungshund trotzt er schließlich auch Regen, Sturm und Kälte.
An heißen Tagen sollten die Tiere geschont werden, denn das dichte Fell ist auf das raue Klima Neufundlands ausgelegt. Da die Tiere sehr menschenbezogen sind und ihre Halter gern auf Schritt und Tritt begleiten, ist der Zeitaufwand hoch. Wer sich einen Neufundländer zulegen möchte, sollte die Tiere in seinen Alltag integrieren können.
Erziehung
Die Hunde können sehr gut erzogen werden. Durch seine Intelligenz und Menschenbezogenheit wird der Neufundländer schnell lernen, was Frauchen von ihm verlangt. Manchmal schleicht sich eine leichte Trägheit bei dem bärigen Vierbeiner ein. Solange die Tiere jedoch ausreichend motiviert werden, sind sie kooperativ und äußerst lernfähig.
Mit der Erziehung sollten Sie unbedingt bereits im Welpenalter beginnen. Die Hunde müssen Vertrauen aufbauen und Respekt entwickeln.
Vergessen Sie nicht:
„Der Neufundländer ist körperlich stärker als Sie. Nur wenn die Tiere die Führungsrolle des Menschen akzeptieren, werden Sie Ihnen die Führung überlassen.“
Konsequenz und Lob sollten im Gleichgewicht stehen. Mit netten Worten, vielen Streicheleinheiten und so manchem Leckerli lässt sich diese Hunderasse meist problemlos erziehen.
Damit die Hunde genau wissen, was Frauchen oder Herrchen von ihnen wollen, sind verständliche und beständige Kommandos wichtig. Die schönste Belobigung für den Neufundländer sind Ausflüge ans Wasser.
Pflege
Mit der Haltung des Neufundländers ist ein recht hoher Pflegeaufwand verbunden. Das dichte Haarkleid sollte täglich gestriegelt werden. Verwenden Sie hierfür eine Spezialbürste. Das Fell des Neufundländers wird nicht geschoren oder getrimmt.
Kontrollieren Sie regelmäßig Augen und Ohren des Hundes und entfernen, wenn notwendig, Schmutz und Ablagerungen mit einem feuchten Tuch. Die Gabe von Kauknochen unterstützt die Zahnpflege des Hundes.
Gesundheit
Trotz bester Pflege und regelmäßiger Kontrolle durch den Tierarzt lassen sich einige rassespezifische Erkrankungen beim Neufundländer nicht vermeiden:
Dysplasie von Ellenbogen und Hüftgelenk
Diese Erkrankung betrifft viele Großhunde diverser Rassen. Aufgrund verschiedener Entwicklungsfehler kann es zu einer Inkongruenz der Gelenkflächen kommen. Dies kann bei dem Hund nicht nur Schmerzen auslösen, sondern auch zu Arthrose führen. Bereits im Welpenalter zeichnet sich diese genetische Fehlentwicklung ab.
Im vierten bis zehnten Lebensmonat prägt sich die Erkrankung aus. Einflüsse auf mögliche Schäden haben neben der genetischen Vorbelastung auch Fütterung und mechanische Belastung. Eine passende Futterzusammensetzung kann einer Dysplasie entgegenwirken. Eine Über- oder Unterversorgung von Mineralstoffen kann die Erkrankung begünstigen.
Taurinmangel
Eigentlich sind lediglich Katzen dafür bekannt, Taurin nicht selbst in ausreichender Menge bilden zu können. Doch auch der Neufundländer kann unter Taurinmangel leiden. Da ein Mangel an Taurin mit einer Herzerkrankung einhergehen kann, sollte der körpereigene Stoff bei dieser Rasse supplementiert werden.
Hat der Tierarzt bereits eine Herzinsuffizienz nachgewiesen, lässt sich durch die Verabreichung von L-Carnitin und Taurin die Herztätigkeit unterstützen. Eine positive Beeinflussung des Krankheitsverlaufes ist auch durch die Gabe von Omega-3-Fettsäuren möglich.
Cystinurie
Eine genetische Veranlagung ist die Ursache für Cystinurie. Die Stoffwechselerkrankung führt zu einer Störung des Aminosäuren-Transports der Nieren. Aminosäuren wie Arginin oder Cystin werden dadurch vermehrt mit dem Urin ausgeschieden.
Der übersättigte Harn enthält Kristalle, die sich ablagern können und zu Blasen- und Nierensteinen führen. Dies kann beim Urinieren Schmerzen verursachen. Zudem kann sich der Harn blutig färben.Achten Sie bei der Ernährung auf einen hohen Gehalt an Cystin. Die Aminosäure ist beispielsweise in Eiern enthalten. Harn- und Nierensteine lösen sich durch die Verabreichung von Natriumbicarbonat und Kalziumcitrat schneller auf.
Weiterhin neigen Neufundländer zu Venenerkrankungen, Magendrehung und Augenleiden. Schwere und plüschige Züchtungen sind besonders hitzeempfindlich.Diese Erkrankungen können nicht komplett ausgeschlossen werden, lassen sich jedoch durch die Wahl eines seriösen Züchters sowie durch eine artgerechte Ernährung und Pflege minimieren.
Tipp:
Nutzen Sie für die Fellpflege ausschließlich spezielle Bürsten. Kämme sollten nicht verwendet werden. Wenn Sie das Fell auskämmen, reißen auch gesunde Haare aus, was zu Verletzungen führen kann.
Kostenpunkt
Die Anschaffungskosten für einen Neufundländer bewegen sich zwischen 1.200 und 1.400 Euro. Nicht zu unterschätzen sind Ausgaben, die Sie fortan laufend einkalkulieren müssen sowie Tierarztkosten, die überraschend auf Sie zukommen.
Zieht ein Welpe ein, benötigen Sie eine entsprechende Erstausstattung: Hundeleine, Futternäpfe, Halsband, Hundebett, Spielzeug, Pflegeutensilien.
Die Vierbeiner selbst zeigen sich nicht sonderlich wählerisch in Bezug auf ihre Ernährung. Gehen Sie keine Kompromisse ein, sondern versorgen Sie den Neufundländer mit hochwertigem Futter, welches reich an frischem Fleisch und Innereien ist.
Mit der Größe des Tieres steigen auch die Kosten. Schließlich benötigen große Rassen auch größere Mengen Futter. Zusätzlich müssen Sie mit höheren Kosten rechnen, wenn Medikamente verabreicht werden müssen, da bei der Medikamentation die Körpergröße als Grundlage herangezogen wird.
Ein gesunder Neufundländer wird Sie monatlich etwa 120 bis 150 Euro kosten. Chronisch kranke und ältere Tiere können hohe Tierarztkosten verursachen.
Welche Überlegungen sind vonnöten, wenn ich mir diese Rasse zulege?
Sie legen sich einen kräftigen Großhund zu, der bereits im Welpenalter eine konsequente Erziehung braucht.
Der Neufundländer passt sehr gut zu Ihnen, wenn Sie sich einen gutmütigen Familienhund wünschen, gerne aktiv sind und in Wassernähe leben. Für Stadtwohnungen sind sie daher eher weniger geeignet und das liegt nicht allein an ihrer Größe.
Sie sollten überlegen, ob Sie ausreichend Zeit und Hundeerfahrung mitbringen, um den Ansprüchen und Bedürfnissen dieses liebenswerten „Teddybären“ gerecht zu werden.