Ernährung

Das richtige Rohfutter für Ihre Katze

Das richtige Rohfutter für Ihre Katze

Wenn sich eine Katze in Ihr Herz geschlichen hat, liegt Ihnen ihre optimale Versorgung sicher sehr am Herzen. Um die Fütterung gut und vor allem abwechslungsreich zu gestalten, hat sich bei vielen Katzenhaltern die Nutzung von Rohfutter durchgesetzt. Diese Art der Ernährung wird auch als Barfen bezeichnet. Hier finden Sie Informationen zu dieser Art der Fütterung, wie Sie diese gestalten können und welche Vorteile sie Ihrer Katze bieten kann.

Was bedeutet barfen bei Katzen?

Der Begriff BARF wird für die Rohfütterung von Hunden und Katzen genutzt. Die Abkürzung ist auch im englischsprachigen Raum verbreitet und steht dort für „Bones And Raw Food“, sinngemäß also für „Knochen und Rohfutter“.
Im Deutschen ist auch die Bezeichnung „Biologisch Artgerechte Rohfütterung“ gebräuchlich. Mittlerweile sprechen viele Besitzer einfach von „Rohfütterung“.

Hinter dieser Fütterungsmethode steht die Idee, das Futter der Tiere an ihre natürlichen Beutetiere anzupassen. Konkret sind damit vor allem rohes Fleisch, Innereien und fleischige Knochen gemeint. Im Gegensatz zu Hundehaltern müssen Katzenhalter keine pflanzliche Komponente zum Speiseplan zusätzlich hinzufügen. Katzen sind reine Fleischfresser.

Welche Vor- und Nachteile kann Rohfutter für Ihre Katze haben?

Wenn Sie Ihrer Katze Rohfutter geben, sorgen Sie für eine naturnahe Ernährung. Bei der Zusammensetzung des Fleisches können Sie sich an der Ernährung einer Katze in freier Natur orientieren.

Zudem können Sie auf Futterallergien oder Verdauungsprobleme Ihrer Katze Rücksicht nehmen, wenn alle Komponenten individuell zusammengestellt werden. Der Auslöser für Allergien oder Verdauungsproblemen sind oftmals die Zusatzstoffe in industriellem Futter. Diese vermeiden Sie automatisch bei der Rohfleischfütterung. Zudem kann Rohfutter sogar das Immunsystem Ihrer Katze stärken und zur Reinigung der Zähne beitragen.

Der große Nachteil einer Rohfütterung bei Katzen ist, dass Sie sich intensiv mit der optimalen Zusammensetzung beschäftigen müssen. Dabei müssen viele Aspekte beachtet werden. Wenn Sie an den unterschiedlichen Angaben verzweifeln, sollten Sie sich Hilfe holen. Ihr Tierarzt ist ein passender Ansprechpartner.

Wenn Ihre Katze Rohfutter erhalten soll, müssen Sie über viel Platz in Ihrer Tiefkühltruhe verfügen. Um eine starke Keimbelastung zu verhindern, wird das Futter eingefroren und nach Bedarf wieder aufgetaut. Darüber hinaus sollten Sie auf eine Einhaltung der Kühlkette achten.

Neben dem Aufwand können auch die Kosten ein Argument gegen die Rohfütterung der Katze sein. Im Vergleich zu fertigem Futter sind die Kosten für hochwertiges Rohfutter deutlich höher.

Rohfütterung von Katzen - wie barfen Sie Ihre Katze richtig?

Bei der Rohfütterung Ihrer Katze müssen Sie einige Regeln beachten, da Sie die einzelnen Komponenten individuell zusammenstellen müssen. Insgesamt sollte die Gesamtfuttermenge Ihrer Katze etwa 2-4 Prozent ihres Körpergewichtes betragen. Aktive Katzen, wie zum Beispiel Freigänger, benötigen mehr Futter als Wohnungskatzen.

Die Rohfleischfütterung von Katzen sollte einen Fleischanteil von etwa 90-100 Prozent enthalten, da sie reine Fleischfresser sind. Hierzu gehören hochwertiges Muskelfleisch, Innereien und Knochen. Zusätzlich benötigen manche Katzen Ballaststoffe für ihre Verdauung. Der Fettanteil sollte dabei bei 15-25 Prozent liegen.

Für die Rohfleischfütterung eignen sich folgende Fleischsorten:

  • Lamm
  • Geflügel
  • Rind
  • Kaninchen und Hase
  • Wild, vor allem Reh oder Hirsch
  • Fische, wie Lachs, Rotbarsch, Thunfisch, Karpfen, Forelle oder Makrele

Wenn Sie Knochen verfüttern, können Sie den Bedarf an Kalzium bei Ihrer Katze decken. Die Knochen sollten aber immer einen anhaftenden Fleischanteil haben und roh sein. Gekochte Knochen können splittern und Verletzungen verursachen. Die ersten 6-8 Wochen sollten Sie jedoch auf die Fütterung von Knochen verzichten, da das Verdauungssystem Zeit für die Umstellung benötigt.

Sie sollten immer darauf achten, dass Ihre Katze alle nötigen Vitamine und Mineralstoffe erhält. Besonders die Versorgung mit Taurin ist wichtig, damit Ihre Samtpfote gesund bleibt. Um eine optimale Versorgung zu erreichen, können Sie mit einer angepassten Supplementierung nachhelfen. Dabei können nicht nur künstliche Präparate zum Einsatz kommen, sondern auch natürliche Mittel, wie zum Beispiel:

  • Knochenmehl
  • Leinöl
  • Lachsöl
  • Leberpulver
  • Bierhefe
  • Dorschlebertran

Es gibt einige Nahrungsmittel, die nicht für die Ernährung von Katzen geeignet sind. Das sind vor allem diese Lebensmittel:

  • Rohes Schweinefleisch
  • Gekochte Knochen
  • Rohe Auberginen
  • Rohe Kartoffeln
  • Rohe Tomaten
  • Rohe Paprika
  • Obst

Wie stellen Sie Ihre Katze auf Rohfutter um?

Wenn Ihre Katze Rohfutter bekommen soll, kann das am Anfang etwas schwierig sein. Die Samtpfoten sind neuem Futter gegenüber oft skeptisch. Darüber hinaus sind sie oft an die starken Aromen der industriellen Futtersorten gewöhnt.

Um Ihrem Liebling die Umstellung zu erleichtern, sollten Sie erst mal klein anfangen. Bieten Sie kleine Stücke Rohfleisch aus der Hand an. Einige Katzen nehmen dieses Angebot gerne an, bei anderen ist deutlich mehr Arbeit und vor allem Geduld nötig. Dann kann es helfen, das Fleisch leicht anzubraten oder es von der Katze erjagen zu lassen. Dafür lassen Sie es fallen oder leicht zugänglich stehen.

Wenn Ihre Katze vom Rohfutter begeistert ist, können Sie unterschiedliche Fleischsorten ausprobieren und die Vorlieben Ihres Lieblings entdecken. Nach und nach können Sie die Menge steigern und sich bei einem BARF-Anteil von mehr als 20 Prozent an die Zusätze herantasten.

Macht Rohfutter bei einem Kätzchen Sinn?

Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihren Liebling von klein auf mit der Rohfütterung vertraut zu machen, ist das ideal. Jungtiere lassen sich oft einfacher auf die Rohfleischfütterung ein. Sie sollten nur bedenken, dass Ihre Katze im Wachstum andere Mengen benötigt. Vor allem mit Kalzium sollten junge Katzen in größeren Mengen versorgt werden, im Gegensatz zu ausgewachsenen Katzen.

Wann sollte ich meiner Katze kein Rohfutter geben?

Grundsätzlich ist die Rohfütterung für alle Katzen geeignet. Das gilt aber nur, wenn Sie sich auch mit der richtigen Ernährung Ihrer Katze beschäftigen können. Haben Sie nur wenig Zeit, können Sie eventuell die individuelle Zusammenstellung nicht immer gewährleisten. Darüber hinaus müssen Sie genug Platz für die Kühlung des Futters haben. Wenn die Aufbewahrungsmöglichkeiten fehlen, müssen Sie das Futter öfter frisch einkaufen.

Was müssen Sie beim Kauf von Rohfutter für Katzen beachten?

Alle Bestandteile des Rohfutters für Ihre Katze sollten hochwertig sein. Achten Sie beim Einkauf auf die Qualität. Grundsätzlich können Sie das Fleisch und die Innereien an verschiedenen Orten erwerben:

  • Im Supermarkt
  • Beim Metzger
  • In Tierhandlungen
  • In einem Onlineshop

Alle Orte haben Vor- und Nachteile. Ein Onlineshop ist bequem, aber die Kühlkette kann beim Liefern manchmal unterbrochen werden. Dagegen sind Supermärkte und Metzger oft teurer. Die Kosten steigen vor allem, wenn Sie bevorzugt Muskelfleisch kaufen. Allerdings haben Metzger unter Umständen übrige Bestände, die Sie günstig einkaufen können.

In Tierhandlungen können Sie inzwischen auch komplett vorbereitete Mahlzeiten für die Rohfütterung kaufen. Das ist sehr praktisch, doch kann die Zusammensetzung dann nicht mehr individuell angepasst werden.

Fazit – Rohfutter ist für viele Katzen eine gute Wahl

Wenn Sie die Möglichkeiten haben, kann die Rohfütterung Ihrer Katze sehr sinnvoll sein. Die meisten Katzen profitieren davon, weil die Ernährung so optimal auf ihre Bedürfnisse abgestimmt werden kann.

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